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  1. „Ein Verbot ist eine Anweisung zur Unterlassung einer Handlung. Verbote beschränken die Freiheit und die Autonomie einer Person beim Entscheiden bzw. Handeln.“ Lesen verboten – frei denken und handeln sowieso Verbote haben auf uns schon immer einen gewissen Reiz ausgeübt. Wer hatte nicht als Kind eine Lade oder einen Schrank, wo wir „nichts zu suchen“ hatten und es verboten war, darin herum zu kramen? Wer hat nicht einmal gesagt bekommen, dass Dieses oder Jenes nicht zu tun ist.... und gerade deswegen übte es einen speziellen Reiz aus, um unsere wahren Grenzen zu ermitteln? Ich gebe zu, ich habe es getan und jeder der hier gerade liest, tut es auch. Ich denke es liegt ein bisschen an unserem Mindset ("Querdenker"), denn wir haben gelernt dass unser Kopf schon lange vorher sagt „tu das nicht!“, obwohl wir es körperlich problemlos könnten. Wir schätzen unsere eigenen körperlichen Grenzen oft falsch ein, wieso sollten also Andere nicht auch Grenzen und somit Verbote „falsch“ für uns setzen? Zugegeben, ein bisschen gesunder Menschenverstand ist natürlich Vorraussetzung, dass dies nicht schief geht. Mein Kredo ist, dass ich nichts und niemandem damit schaden will und ich halte dies für eine gute und wichtige Einschränkung, die ich mir selbst setze. Der Mensch strebt nach Freiheit und will sich darin nicht beschnitten fühlen, dennoch brauchen wir Gebote und Verbote, damit das Leben in Gesellschaften funktionieren kann. Dies ist eine uralte Thematik und durchaus auch Problematik, denn einige scheren sich nicht um die Freiheiten und Rechte von Anderen. Wer sich nicht an die Spielregeln hält, der bekommt dies von der Gesellschaft in Rechnung gestellt. Für meine letzten drei Jobs musste ich z.B. via Leumundszeugnis von der Polizei belegen können, dass ich kein „Strizzi“ bin und man mir vertrauen kann, da ich (unter anderem) viel mit persönlichen Daten hantiere. Hier tritt wieder meine persönliche Qualitätssicherung in Kraft, denn ich will keiner Menschenseele schaden, genau sowenig wie ich möchte dass mir geschadet wird. Wenn ich mich heute frei bewegen will, stosse ich beinahe ununterbrochen an vorgegebene Grenzen. Wer sich draussen bewegt und die Augen öffnet, weiss genau was ich damit meine. Ein Verbotsschilderwald beschränkt uns immer mehr und mehr und es macht für mich den Eindruck, dass es schon bald einfacher wäre stattdessen anzugeben was erlaubt ist, denn diese Liste wird scheinbar immer kürzer und kürzer. Meinem subjektiven Gefühl nach, wird die Anzahl der öffentlichen Plätze immer geringer und selbst dort gibt es starke Einschränkungen, was gesellschaftlich akzeptiert ist und was nicht. Es gibt scheinbar kaum noch vertrauen in den gesunden Menschenverstand und den eigenen Werten bzw. Selbstregulierung. Fühlen wir uns wirklich sicherer/wohler und freier, durch diese eklatante Zunahme an Verboten und Einschränkungen, oder können wir den Menschen in unserer Gesellschaft mehr vertrauen? In den letzten Tagen versuchte ich mich möglichst frei zu bewegen und ein bisschen die Umgebung zu erforschen. Ich konnte mich keine 5 Minuten bewegen, ohne mich eingeschränkt zu fühlen. Ich sah die traurigsten Privat-Spielplätze, auf denen nie Kinderlachen zu hören war. Die rudimentäre Ausstattung wird sicher einen guten Anteil daran haben, aber sobald Kinder einen eigenen Schlüssel brauchen um in Ihren Spielplatz vor der Tür zu gelangen, wird das Wort Spielplatz für mich ein bisschen ad absurdum geführt. Bedingt durch meine Arbeitstätigkeit, lässt mich dieses Thema auch in Bezug auf Überwachung nicht kalt. Im speziellen meine ich damit die Einschränkungen unserer Freiheiten und unseres Privatlebens durch „mass surveillance„ (Datenschutz). Wenn ich mich draussen bewege und eine Sicherheitskamera nach der Anderen entdecke, bekomme ich hier evtl. sogar ein direktes Feedback. Zum Beispiel durch eine Sicherheitskraft die einen anschnauzt „Was machst Du da? Schleich Dich, aber hurtig.... sonst....!“. Dieses direkte Feedback fehlt im heutigen Kommunikationszeitalter oft. Unsere Daten werden gesammelt, bis sie gegen uns verwendet werden können. Jeder der jetzt meint, dass er oder sie nichts zu verbergen hat und eh nur die „Strizzis“ etwas zu befürchten haben irrt, aus meiner Sicht. Diese persönlichsten Daten die gesammelt werden... unsere sexuellen Vorlieben, unser sozialer Kreis, unsere Ansichten, unsere freien Meinungen und vieles mehr, kann in den falschen Händen negative Auswirkungen auf uns haben. Regierungen und andere Institutionen die auf diese Daten zugreifen können, mögen momentan in unserem besten Willen handeln, aber die Daten gehen ja über die Zeit nicht verloren. Was, wenn plötzlich eine Regierung an der Macht ist, die nicht unbedingt unser Bestes im Sinn hat? Ein konkretes (warnendes) Beispiel aus der Vergangenheit ist hier für mich das Dritte Reich, die auf die gesammelten Daten der Niederländer zugegriffen haben und somit leichtes Spiel hatten, bestimmte ethnische Gruppen zu identifizieren (Judenkartei). Der Rest ist Geschichte. Keiner dachte beim Aufnehmen der Daten damals, dass Diese irgendwann jemandem schaden könnten, aber in den falschen Händen ist dies durchaus möglich. In heutigen Zeiten hätte ich gehofft, dass wir aus der Vergangenheit lernen. Gerade in heutigen Zeiten, wo rechte Parteien auf Platz1 der Umfragen stehen und vielleicht sogar unsere nächste Regierung bilden könnten. Bereits im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, hat ein legendärer Philosoph namens Laozi diese Botschaft für uns verewigt: "Je mehr Verbote, umso ärmer das Volk." - Laozi Nur was ist nun mit unserer strebsamen Freiheit und was sollte verboten werden, damit wir Diese Freiheit auch ausleben dürfen? Im Bezug auf möglichst großer Freiheit im digitalen Raum, fällt mir als spontanes Beispiel 4chan ein. Bei 4chan handelt es sich um ein „Imageboard“, welches (vom Prinzip her) komplett anonym verwendet werden darf. Die Daten werden nicht gespeichert, jeder darf teilnehmen und es gibt (auch vom Prinzip her) keine Moderation. Auf 4chan sind täglich hunderttausende Menschen unterwegs und geben ungefiltert Ihre persönlichen Meinungen, Ansichten und Kreationen ab. Ohne 4chan wäre das Internet nicht das, was es heute ist. Wir hätten keine lustigen Katzenbilder (lolcat), es gäbe kein humoristisches Rickrolling, oder auch wichtige Statements gegen fehlführende Sekten wie Scientology (Chanology). Leider zieht diese Anonymität aber auch Personenkreise an, die verbotenes im Sinn haben. Kinderpornos und rechte Inhalte, möchte ich hier als Negativ-Beispiele nennen. Der aktuelle celebrity picture leak („Thefappening“) hat 4chan wieder einmal in das Zentrum der Öffentlichkeit gerückt und die Medien ziehen über diese unerlaubten Aktionen her. Selbst 4chan kann diesem öffentlichen Druck nicht ganz widerstehen und muss vermehrt moderieren. Wer weiss, vielleicht wird den 4chan-Verantwortlichen bald das selbe Schicksal blühen, wie den Piratebay-Gründern? (Piratebay raid & Piratebay-Gründer hinter Gitten). Für mich ist dies ein guter Spiegel der Wirklichkeit und eine warnendes Beispiel. Sobald wir möglichst viele Freiheiten haben, ist dies ein Magnet für kreative Köpfe, aber auch für Idioten. Meinem Gefühl nach, steht die Zahl der kreativen Köpfe in keinem Verhältnis zur minimalen Zahl an problemhaften Spezialfälle – doch diese erreichen oft die größte öffentliche Wahrnehmung. Freiheit ist wichtig! Wir sollten unsere Freiheiten mehr schätzen lernen und uns nicht immer weiter und weiter einschränken lassen, denn wir leben eingeschränkt genug. Die Rechte aller zu beschneiden (wegen ein paar wenigen) ist das, was wir heute mit Massenüberwachungen und Verboten in jede Himmelsrichtung live erleben. Nur wenige werden es direkt merken, aber dieses Damoklesschwert über uns droht jederzeit herunter zu kommen... oft fehlt nur eine kleiner Ruck. Nennt mich naiv, wenn ich auf den gesunden Menschenverstand der Masse vertraue/hoffe.... aber ich glaube daran. Ich glaube, dass die große Menge an kreativen und gesunden Köpfen immer mehr zu sagen haben wird, als die kleine Gruppe an Unruhestiftern. Laozi hat übrigens noch einen weisen Satz von sich gegeben: "Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt." - Laozi Machen wir diesen ersten Schritt in die richtige Richtung, aber bitte lasst uns die Freiheit diesen Schritt auch zu machen! This post has been promoted to an article

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