Ich habe im letzten Jahr zwei Erste-Hilfe-Kurse gemacht. Beides Mal wurde uns gesagt, dass bei der Wundversorgung von Wunden, die weitere medizinische Versorgung benötigen (z.B. Nähen oder Fremdkörper entfernen etc.), kein Desinfektionsspray angewandt werden sollte, da dies die Wunden so verändert, dass z.B. nicht mehr genäht werden kann.
D.h. die Anwendung von Desinfektionsspray ist bei Erster Hilfe nicht nur aus rechtlichen Gründen mit Vorsicht zu genießen (sie unterliegen dem Arzneimittelgesetz und dürfen ganz korrekt gesehen, nur von der verwundeten Person selbst oder eben Fachkräften aufgetragen werden). Wenn die Wunde so schwer aussieht, dass man gleich ins Spital oder in die Praxis fahren und sie anschauen lassen will, sollte sie nur möglichst steril abgedeckt werden ((idealerweise sterile) Wundauflage + Befestigung) und auf sonstige Sprays etc. verzichten. (Mit Wasser ausspülen bin ich mir grad unsicher).
Habe jetzt auch nochmal extra eine befreundete Unfallchirurgin i.A. gefragt:
Auf der Unfallchirgurgie mag man nicht, wenn Wunden irgendwie vorversorgt wurden z.B. Gewebekleber verwendet wurde, ohne dass die Wunde richtig gereinigt wurde (steriles Wasser etc.), Verbände um offene Brüche sollten nicht öfter geöffnet werden nur damit Leute sie anschauen können (Knocheninfektionsgefahr), Cremes und Puder sind Nährboden für Infektionen und sollten nur bei oberflächlichen, geschlossenen Wunden angewandt werden und ja, das mit dem Desinfektionsspray stimmt auch: Sie wirken Zelltoxisch und es gibt Desinfektionsmittel, die ungünstig miteinander wechselwirken.