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martin

Kinderspielplätze + Risiko

I lol'ed

„Ältere Kinder werden durch zu viele Sicherheitsmaßnahmen davon abgehalten, sich auf Spielplätzen auszutoben. Sie suchen sich gefährlichere Plätze oder lassen die gesunde Bewegung gleich ganz bleiben.“

What the heck?

Ist das wirklich deren Ernst?

Bald sehen wir nurnoch backflipende Kinder auf dem Spielplatz...

Nein,mal im Ernst.Bewegen kann man sich auch an sicherem Gelände und wenn nicht,muss man sich halt was überlegen.

Glaubt man wirklich,dass ein Kind sagen wird: "Der Boden hier ist rutschfest,hier laufe ich nicht!"

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Inwiefern sind weniger sichere Spielplätze = backflippende Kinder? Ich kann dem nicht ganz folgen. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass ein zunehmendes Maß an Sicherheit auch die Möglichkeit nimmt sich frei zu bewegen und genau das ist es was Kinder wollen. Die rutschfesten Böden sind denke ich einfach nur ein schlechtes Beispiel. Wenn ich dran denke wo wir als Kinder herumgeklettert und gesprungen sind, da wären vermutlich die unsichersten Spielplätze in Österreich Paradiese der Sicherheit. Und es wäre absolut uninteressant gewesen wenn es nicht so gewesen wäre. Dabei sind wir aber auch nicht - und auch genau das wird im Artikel erwähnt - gleich ganz am Anfang aufs Ganze gegangen, sondern haben die Umgebung ganz genau erkundet.

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I lol'ed

„Ältere Kinder werden durch zu viele Sicherheitsmaßnahmen davon abgehalten, sich auf Spielplätzen auszutoben. Sie suchen sich gefährlichere Plätze oder lassen die gesunde Bewegung gleich ganz bleiben.“

I lol'd too.

In meiner ehemaligen Heimatstadt haben sie einen hohen Zaun um den Kinderspielplatz gebaut, weil sich dort die Jugendlichen immer "ausgetobt" haben. :')

(Also, Sachen anschmieren und kaputt machen, sowie diese Wein-Tetrapacks liegen lassen, etc.)

Zwar gibts eh schon länger ein JUZ als den Zaun, aber dank irgendwelchen kuriosen Regeln und Verordnungen darf das nur noch ein Sozialarbeiter aufsperren.

Und der kommt ungefähr so zweimal die Woche. (Vorher hat das die Gemeinde selbst organisiert und da hatten die Kids auch was davon.)

Man merkt wie immer:

Leute, die solche Artikel schreiben haben oft kein ganzes Bild von der tatsächlichen Situation. :')

Genauso wie die Ultrazensur von Zeichentrickgewalt. Woher sollen die Kinder wissen, dass Gewalt weh tut, wenn man es rausschneidet? Spitze. :')

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Soviel Halbwissen in einem Forum. Ich find den Artikel sehr gut.

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Eure Argumentation bezüglich unwissen und Halbwissen geht mir immer mehr auf die Nerven! Es muss doch klar sein, dass hier nicht die großen Doktoren der Universitäten der Welt argumentieren!

Seid ihr echt so auf fundiertes, von Gutachtern geprüftes Wissen geil, dass ihr jede eigene Meinung gleich mit einem kritischen, aber nichts aussagenden Kommentar torpedieren müsst, oder habt ihr einen eigenen Tastenkürzel für das Wort "Halbwissen" und "Unwissen"?

*gelöscht*

Was an dem Artikel findest du gut? Das David Ball an der Londoner Middlesex-Universität Professor für Risikomanagement ist, oder dass es der Tom gepostet hat, oder vielleicht der letzte Satz: „Es ist ein Risiko, wenn es kein Risiko mehr beim Spielen gibt.“?

Ich finde den Artikel persönlich sogar ziemlich mieß! Dem Grundkonzept, dass Kinder ihre Erfahrungen machen müssen, um damit umgehen lernen zu können finde ich gut, aber die Art und Weise der Darstellung unterstütze ich überhaupt nicht.

Wie alt sind ältere Kinder? 14, 10, 8, 4....16? Von welcher Gruppe dieser breiten Palette an Spielplatzbesuchern sprechen wir eigentlich? Einem 4-Jährigen würde ich nicht gerne auch nur einer geringen Höhe aussetzen... Es wird zwar daruf eingegangen, dass Kinder mehr Risiken auszusetzen sind, aber nicht, dass die Erziehungsberechtigten dann auch mehr Verantwortung haben! Sie müssen ihre Kinder mehr aufklären und auch mehr auf sie acht geben. Viele Eltern wollen das vielleicht gar nicht. Wie sieht es mit Kindergärtnern aus, die mit einer Horde an "älteren"?/"mittleren"? Kindern auf den Spielplatz gehen und dann auch noch Haftbar sind? Meine unwissende Vermutung nach, würden bei einer "Studie" weniger Kindergärtner sich für einen unsicheren Spielplatz entscheiden und die Kinder lieber mit bausteinen spielen lassen. Wäre da eine gesetzliche Änderung sinnvoll, dass Kindergärtner zum Zwecke der Angstmilderung 2mal die Woche einen Abenteuerpark besuchen müssen?

Meiner Meinung nach ist nicht der Spielplatz das Problem, egal wie der aussieht, passieren kann immer was! Aber wie Erziehungsberechtigte, Verantwortliche damit umgehen ist meiner unfundierten, nicht durch eine Studie, sondern durch meinen ach so halbwissenden Verstand, nach ausschlaggebender für die weitere Entwicklung des Kindes.

MEIN Kind auf jeden Fall kann spielen wie und wo und was es will. Ich werde auf es schauen und versuchen so zu erziehen, dass es nicht irgendwo runter fällt, damit es später keine Höhenangst mehr hat!

Und ich bitte euch, solche Kommentare zu lassen. Schreibt besser gar nichts, bevor ihr die Meinungen anderer haltlos torpediert!

Lg Samuel

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Ich rede speziell mit euch Tom, Günsch und Leech! Ihr kritisiert die Argumentationsführung anderer und seid selbst so kompetent, wie Seehunde!

Verflucht nocheinmal.

Abgesehen davon dass ich hier NICHTS reingeschrieben habe, erlaubst du es dir deine kaputte Vorstellung von Menschen an mir auszulassen und mich in diesen Thread reinholen OBWOHL ich nichts damit zu tun habe.

Freeway, reiß dich zusammen mit deinen Aussagen. Ich habe NIE behauptet dass ich Doktoren/Wissenschafterqualitäten aufweisen kann und vor allem, greif ich die Leute nicht an um sie FERTIG zu machen, sondern um mit ihnen ihren Weg zu finden.

Dass du mich mit einem anderen Lebewesen auf eine gleiche Kompetenzstufe setzt find ich beachtlich, wahrscheinlich bist du der Doktor von uns, und weißt besser Bescheid wer eher ein Seehund oder ein Seepferd ist.

Mir reichts mit den ganzen Schreiberlingen, ihr solltet euch mal an den Füßen fassen und raus gehen.

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Freeway, schalt mal ein paar Gänge runter...

Ich poste hier einen Link ohne jegliches Kommentar und Du kommst mit einem unpassenden Rundumschlag gegen mehrere Personen, die hier garnichts geschrieben haben.... was geht?

das thema worum es hier geht ist eines, welches schon länger bei uns bekannt ist (martin wird viel darüber erzählen können - http://www.parkourvienna.at/forum/viewtopic.php?t=5999).... zufällig gab es gerade dazu ein paar medienberichte, ausgelöst durch eine wissenschaftliche arbeit

diese fakten liegen am tisch.... also mal den paranoia-modus abschalten bitte

ich finde es gut, den eltern mal zu sagen, dass sie ihr kind besser nicht in watte einpacken sollen, wenn es draussen spielen will... es ist auch schon bei uns angekommen => bei mir um's eck wurde gerade ein neuer kinderspielplatz mit hohen/schwierigen und potenziell gefährlichen hindernissen gebaut... solange sich die kinder nicht strangulieren, soll es sie ruhig mal aus ein/zwei metern höhe auf eine 1m rindenmulch-schicht runter hauen.... dieser wissenschaftliche bericht sagt wieso dies sinn macht

informieren => nachdenken => meinung abgeben

dann müsste auch keiner mit halbwissen und ähnlichen posts kommen

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Ich wollt mal kurz erklären woher mein "omg Halbwissen"-Posting stammt:

Alles Sachen, die ich selbst erlebt oder aus erster Hand erfahren habe (das rührt wiederum daher, dass... na ja, mein Vater dort Lokalpolitiker ist und im Bereich Jugend, Schule und Kultur sehr viel tut).

Ich komm ja aus einer Kleinstadt, die gleichzeitig eine Bezirkshauptstadt ist. Da kommen halt aus den umliegenden Dörfern die Kinder um in die mittleren und höheren Schulen zu gehen. Ab einem gewissen Alter sind sich die Kids eben zu "cool" um auf den Geräten tatsächlich zu spielen, was viel mehr zum Herumlungern führt.

Im Artikel hast du ja nicht die Unterscheidung 4-8-Jährige sondern nur 'kleine' und 'größere' Kinder. Größere Kinder sind für mich Kids so von 10-15. Und von 10-15 haben die Kinder bei uns halt leider ziemlich viel kaputt gemacht

Der Spielplatz den ich erwähnt habe ist übrigens einer mit zwei Bereichen: Einer für ganz kleine Kinder mit kleinen Spielgeräten und Sandkiste mit Extrazaun (den gabs schon vorher und es ist bloß ein Holzzaun) und eben der Bereich für die größeren Kinder mit Klettergerüst, größerer Rutsche, etc.

(Die Kindergärten dort haben übrigens alle ihren eigenen Spielplatz.)

Nur, die 10-15-Jährigen haben halt dort sonst nichts außer eben das erwähnte Jugendzentrum, nur wenns nicht offen ist, müssen sie sich eben was anderes suchen. /:

Soweit ich mich erinnere gabs, oder gibts vielleicht sogar noch, so

"Ferienkurse", von Kunst bis Sport hat man da eine weitreichende Auswahl und das ganze kostet auch nicht viel. Das finde ich ist irgendwie sinnvoller, als großartig über "ältere Kinder" und Spielplätze zu diskutieren, denn die suchen sich ja oft eh selbst was neues. Und wenn nix da ist, lassen sie sich halt was einfallen.

(Ich muss allerdings noch dazu sagen: Mittlerweile gibts sogar "freie Mauern", auf denen es erlaubt ist, Graffitis zu sprühen. Skaterpark haben sie auch einen kleinen, wo leider halt auch immer wieder was kaputt geht. Aber wenigstens bemüht sich die Gemeinde, anstatt einfach alles zu verbieten.)

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Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen deiner Problematik, nhory, und dem Artikel.

Außerdem bin ich loft-kill-bailer im persönlichkeitsbereich. Also stell deine Anschuldigungen, wir seien seehunde, wieder ein.

Danke.

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Was is ein loft kill bailer ???

Ich bau übrigens gerade in meinen Garten nen "Spielplatz", mit Gerüsten, Seilen, Stangen, Baumstämmen, nem Flying Fox, Slacklines,... und irgendwann wird mein Spross dort mit Sicherheit ebenso drauf rumhangeln und springen wie ich es tu, ganz egal was wissenschaftliche Studien in Irgendwoland sagen.

MfG Landei KiD

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Meiner Meinung nach sind Kinder um einiges sicherer als viele Erwachsene, sie wissen genau wo ihre Grenzen sind und wollen die natürlich austesten, aber ich höre sehr selten davon, dass sich ein Kind beim spielen am Spielplatz gröber verletzt. Ein Kind hat genau das was viele von uns versuchen zu erreichen und zwar das es genau weiß wie weit es gehen kann ohne sich zu verletzen.

Sie bekommen nur oft von den Eltern gesagt, dass dies oder jenes Gefährlich sei und dadurch haben sie erst angst davor, obwohl sie eigentlich genau wissen, dass sie das schaffen würden.

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Kid, du bist der größte. Das mein ich wirklich ernst.

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ähhh ja, wie auch immer du das meinst, Hauptsache du willst mich jetzt nicht auf nen Kaffee einladen oder so....

Was mich aber ziemlich freuen würde wäre ne Erklärung dieser loft kill bailer persönlichkeitsbereichs sache.

Ist schon ziemlich off, aber jetzt bin ich neugierig.

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Ich find den Artikel gut.

Bei mir ums Eck haben sie vor einem Jahr einen Spielplatz um- und ausgebaut. Der ist jetzt unheimlich geil, kann man sich richtig austoben. Find ich jetzt verflucht cool und als Kind hät ich das erst recht gefunden. Auch mit höheren Seilen und ner hohen Hütte die man nur über die Rutsche oder den Seilgarten erklimmen kann.

Wenn ich mir da andere Spielplätze anschau...wär mir als Kind sicherlich auch fad geworden.

Wenn man als Kind nicht gefordert wird oder rumkraxeln kann und Ängste überwinden, da wunderts mich nicht wenn man dann das restliche Leben nie richtig Lust auf Bewegung kriegt oder die Ängste nicht überwinden kann. Natürlich geht das mit zig anderen Hobbys auch, aber es ist sciher nicht von Schaden das von kleinauf zu tun.

Es wird zwar daruf eingegangen, dass Kinder mehr Risiken auszusetzen sind, aber nicht, dass die Erziehungsberechtigten dann auch mehr Verantwortung haben! Sie müssen ihre Kinder mehr aufklären und auch mehr auf sie acht geben. Viele Eltern wollen das vielleicht gar nicht.

Dann sollten sie meiner Meinung nach auch keine Kinder zeugen.

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Gleich vorweg:

so neu wie im Artikel gepriesen ist die, wissenschaftlich untermauerte, Erkenntnis nicht, dass ein Übermaß an Sicherheit dazu führt, dass Menschen verlernen mit Gefahren umzugehen.

Im Buch "Mut zum Risiko" (Hrsg. Jürgen Einwanger, Jugendbeauftragter vom Alpenverein. 2007), finden sich sehr gute Beiträge genau zu diesem Thema.

Egal ob Kind/Jugendlich/Erwachsen, wichtig ist es das Risiko selbst wählen zu können. Am Beispiel der Kletterwand: Klettere ich nur 2 Griffen hinauf; Ganz nach oben; versuch ichs mit geschlossenen Augen...

Durch die wiederholte Auseinandersetzung mit Risikosituationen gewinnt der Mensch an Sicherheit im Umgang mit den Gefahren die einer Situation zugrunde liegen. Beim Klettern ist die hauptsächliche Gefahr, dass es Gravitation gibt die uns dauernd nach unten zieht, meist in Kombination mit einem Boden der nicht sonderlich angenehm ist um draufzufallen.

An der Gravitation kann keiner von uns was ändern (wenn doch bestelle ich hiermit mein erstes Hovercraft-Skateboard ;-) - Am Umgang mit dem Umstand dass es uns nach unten zieht kann jedoch schon was geändert werden. z.B: Verfeinerung der Klettertechnik, Krafttraining, Hilfsmittel (Seile...), Erfahrung und damit verbunden mentale Ruhe...

Jedes Mal wenn wir eine Herausforderung bewältigt haben, besteht die Chance etwas dazu zu lernen und die Grenzen des eigenen Handelns ein wenig zu erweitern.

Im Parkourtraining passiert bei jedem von uns das gleiche: schrittweise Steigerung der eigenen Fähigkeiten und damit ein verbesserter Umgang mit Gefahren in unserer Umgebung - kurz gesagt: die Entwicklung von Risikostrategien.

Dafür ist es aber notwendig überhaupt erst die Gelegenheit zu haben an die eigenen Grenzen zu gehen. Wenn alles weich und in Watte eingepackt ist, lerne ich nie mit harten Oberflächen umzugehen. Wenn ich nirgends fallen oder mich stoßen kann, lerne ich nie mich abzufangen.

Aber es geht auch um die Erkennbarkeit und Angemessenheit von Gefahren. Wenn ich einem Kind helfen will gehen zu lernen, dann tu ich das in der Wiese oder im Wohnzimmer, wo es fallen kann ohne sich zu verletzen. Sobald es das halbwegs kann, werden die Distanzen schrittweise erhöht und neue schwierigkeiten (Treppen...) in Angriff genommen. Erfolg (Schritte) gehört ebenso dazu wie Misserfolg (auf dem Hintern landen)

Eine Schnellstraße oder eine windschiefe Hängebrücke über nem Gebirgsbach hingegen wären denkbar schlechte Orte für die ersten Gehversuche - dort ist die Möglichkeit aus den eigenen Fehlern zu lernen nicht gegeben.

Um die lange Rede zusammenzufassen:

Für Entwicklung braucht es

Eine Umgebung die angemessene Gefahren birgt

Die Möglichkeit das Risiko selbst zu wählen

Die Möglichkeit aus Fehlern zu lernen (Räume des Scheiterns)

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@Freeway, du sprichst ein paar interessante punkte an auf die ich noch einzugehen will:

"Wie alt sind ältere Kinder? 14, 10, 8, 4....16?"

Beim ersten Durchlesen, hab ich nur die Altersangaben 9 & 10 Jahre gefunden. Da von Kindern und nicht Jugendlichen die Rede ist würde ich sagen, dass es bis ca. 12 Jahre gemeint ist.

"Von welcher Gruppe dieser breiten Palette an Spielplatzbesuchern sprechen wir eigentlich? Einem 4-Jährigen würde ich nicht gerne auch nur einer geringen Höhe aussetzen..."

Hier gehts wieder um die Angemessenheit - kann das Kind die Gefahr schon erkennen? Hats Erfahrung im Umgang damit?

Ein Beispiel aus der Praxis: im Haus sind 2 stockwerke, beide mit einer Treppe verbunden. Kind A wohnt in dem Haus, Kind B ist auf Besuch. Kind A ist immer dazu animiert worden die Treppen in Angriff zu nehmen (erst unterstützt, dann nur begleitet). Kind B ist gleichalt, ist aber immer von der Treppe ferngehalten worden weils "gefährlich und böse" ist. Im Trubel des Besuches von Familie B wird die Tür zum Treppen haus kurz offen gelassen und wieselflink wie Kinder nun mal sind gehts auch schon hinunter. Egal ob da jetzt was passiert oder nicht - klar ist, dass Kind A sich selbst weitaus größere Sicherheit herstellen kann als Kind B.

Wobei wir bei der Verantwortung sind:

Kinder einfach über eine uneinsichtige vielbefahrene Straße schicken, mit den Worten, geh, wird schon nix passieren, oder an einem reissenden Bach unbeaufsichtigt spielen lassen wenn sie nicht schwimmen können ist klar verantwortungslos.

Ihnen aber die Möglichkeit zu nehmen Risiko einzugehen ist ebenso verantwortungslos, auch wenn es viele Eltern gut meinen und daher überbehüten. Verantwortungslos deshalb, weil Kindern dadurch die Möglichkeit stark beschnitten wird, Eigenverantwortung und Selbstständigkeit zu entwickeln. Auch Lernen ist mit dem Verlassen des Bekannten und dem Wagen von etwas Neuem/Unbekannten eng verbunden.

Wie sieht es mit Kindergärtnern aus, die mit einer Horde an "älteren"?/"mittleren"? Kindern auf den Spielplatz gehen und dann auch noch Haftbar sind?

Hier gilt das Prinzip der Fahrlässigkeit - solange eine Kindergärtnerin/ein Kindergärtner nicht fahrlässig (unverantwortlich) gehandelt hat, gibt es auch keine Haftung. Was fahrlässig ist, ist jedoch nicht immer so klar, wobei es in den letzten Jahren dazu Gerichtsurteile gegeben hat, die in die Richtung gehen, dass ein Vorenthalten des Erlebens von angebrachten Risikosituationen zu einem größeren Schaden führen würde als es die dadurch entstandene Verletzung tat.

Da ich selber professionell in der Jugendarbeit tätig war/bin weiß ich aus eigener Erfahrung dass das ein heikles Thema ist und auch hier tendenzen sind immer weniger zuzulassen um ja nicht in die Fahrlässigkeitsfalle zu kommen.

Wäre da eine gesetzliche Änderung sinnvoll, dass Kindergärtner zum Zwecke der Angstmilderung 2mal die Woche einen Abenteuerpark besuchen müssen?

Eine vermehrte Bewegung in Richtung Bewährungspädagogik (Kindern die Chance geben sich zu bewähren/Herausforderungen zu bewältigen) anstatt von Bewahrungspädagogik (Kinder vor sich selbst und ihrer Umwelt bewahren und möglichst alles "sicher" machen) seitens des Gesetzgebers wäre sicher dienlich, aber es soll die Möglichkeit und nicht der Zwang zum Abenteuer sein.

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