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Laurenz

David Belle und Parkour

So, mein Standpunkt zu Parkour, den Geist und die Idee dahinter kennen nur wenige und jene die es wissen sind Freunde mit denen ich vor etlichen Jahren angefangen habe zu trainieren, ich bin froh und glücklich darüber dass David Belle diese Kunstform weitergegeben hat damit jede/r von uns seinen Spaß an der Bewegung neu entdecken kann.

Ich hab immer darauf appelliert dass Parkour sehr ernst zu nehmen ist, und große Geschäfte damit immer sehr vorsichtig bzw gar nicht gemacht werden sollen. Jede/r versucht seinen Teil zu leisten.. die einen verdienen nichts, die anderen verdienen was, einigen ist es gleich, die anderen wollen nur den Spaß - alles hat seine Berechtigung und soll auch so sein, wie jeder es sich wünscht.

Aber der Respekt, das ist genau das was uns (der globalen Szene) von Zeit zu Zeit verloren gegangen ist. Auch ich hab sehr oft das Ziel vor Augen verloren und hab mich dann nur noch auf die Bewegungen konzentriert, und nicht auf die Idee dahinter.

Ich hab letztens mit Mathias in der U-Bahn darüber gesprochen, Parkour in Österreich hat sich nur noch auf bewegungsspezifische Übungen ausgedehnt und verformt - aber früher ging es darum sich seinem Geist zu stellen und jegliche Herausforderung mit Vorsicht und Kontrolle zu überwinden - das passiert heute sehr sehr sehr selten. Damals haben wir über mögliche WEGE gesprochen und uns ausgetauscht, heute gehts hauptsächlich nur noch um die BEWEGUNGEN.

Ich will nicht den Moralapostel spielen, aber wenn ich in unsere Runde in Österreich schau, dann sind einige dabei, die in meinen Augen, den Respekt vor David Belle und seiner Idee verloren haben.

Viele von uns können sehr froh sein vor über 6-10 Jahren angefangen zu haben, und genau so gebührt auch der Dank an Leute wie Andi, Moses, Bernard, Alex, Markus, Tom und Sascha - jene die auf den Straßen versucht haben den Leuten die Sicherheit, die Idee und den Respekt von Parkour näher zu bringen - und nicht über die Uni, einer Schule oder Kurse.

Mit dem Post soll sich niemand angegriffen fühlen, aber wenn sich jemand angesprochen fühlt, bitte sprecht euch aus wenns Recht ist.

Danke für die wundervollen Jahre an jene die mich auf diesem Wege begleitet und immer unterstützt haben!

Hier nun das Zitat von David Belle

I'd like to make it simple for everyone to understand once and for all!

I created and alone decided to put a K in Parkour, that is now used in every possible way, and where the whole world invents their lives like Zephyr who says ‘I also, my father who was in the military transmitted Parkour to me and I have practiced... for 25 years!’ This kills me, but well certain are far away in their heads but not in the right direction! : )) I am the only one to have received directly and verbally the teachings of this method by my father! I am the only one at the beginning to have put my life in danger for this sport to exist! I made sacrifices and I put my heart into it! The Yamakasi are at the origin of a movement that everyone knows as “move outside, move together” and that’s all, there you go our common point. My father did like all the other fathers or old military men! He gave little advice of sport to whichever young people wanted to learn; but never, and I repeat my father Never spoke of Parkour to anyone except me!

Don’t forget you aren’t in a world that respects you, you are in a world where each person takes what they want without asking permission and does what they want! And I don’t like that! There you go, that’s why I prefer to stay alone! Or then with brothers of arms that have the notion of values and who respect their word! You don’t play with death! My father isn’t anymore, and as long as there rests in me the breath of life! I will defend what he left me!

Thank you to all the practitioners of Parkour, with or without acro it doesn’t matter, the important thing is to enjoy learning and to evolve and not to get hurt. So thank you again for believing in this discipline and good luck on the path of life. And shame on those who without ever asking have made business with a name that did not belong to them! The bill will be expensive! You do not play with death! I would never betray my family or my brothers! All the rest I don't trust because there is too much treachery in this world! I had learned to trust, this world taught me to be careful!

So continue to advance for yourselves. Don’t listen to the stories anymore because there aren’t any! Except one, the truth! Parkour does not have to be liked or disliked! Parkour is here and it will stay here forever! Because it was born from a pure heart and nourished from all the love that a son can give to his father! End of story.

Be careful and never forget that we are on earth to learn and to give, and not to steal, or lie, or cheat! Parkour raises us above this and must help us to feel good in our hearts, in our bodies, and each person should think to fill up their own life!

I am going to soon have a son, therefore it was important for me to tell you this! Because a new Parkour awaits me! To be a FATHER : )) The most beautiful gift of life!

I love you all and continue to flood the streets with your joy of living!

Thank you,

David Belle

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also ich möchte dazu sagen, ich habe vor 4 jahren angefangen, zuerst unter moses 2-5 trainings, dann mitm kid und dem amadeus.

ich bin froh das ich mitm kid und amadeus trainieren konnte weil sie mir viel drüber beigebracht hat, nie den spaß an der sache zu verlieren. ich denke er hat mir persönlich parkour sehr gut vermittelt.

jedoch, auch jetz über die jahre hinweg, hab ich den spaß verloren, und gerade das ist mein problem, wie du schon sagtest die bewegungen sind mittlerweile im vordergrund, immer mehr wird mir persönlich klar, warum ich denn das alles mache, ich habe mittlerweile circa 4 jahre jeden sonntag trainiert, ich bin gefallen, habe meine schmerzgrenze ausgetestet, jedoch ist in letzterzeit der gedanke gekommen, warum ich denn das mache, und für wen.

meine antowrten die ich für mich gefunden habe sind, das ich parkour trainiere weil es mir den ausgleich gibt, ich habe dadurch angefangen, müll der herumliegt einfach in den mülleimer zu geben und ich fing an meine Umwelt intensiver wahrzunehmen, ich war nach dem trainings stehts erfüllt, und konnte eig nur noch lachen.

auch meine sicht auf die dinge haben sich verbessert, man sieht mehr, auch in den menschen gegenüber.

naja, jetzt wie man merkt in salzburg, hat der chris die führung und das teaching übernommen, er hat viel erreicht, es publik gemacht, jedoch eine sache fehlt ihm meiner meinung nach, (auch wenn er es lesen sollte, nicht irgwie böse nehmen) und zwar der spaß, und einfach diese losgelassenheit, die ich bei meinen früheren mentalcoachs nie vermisste.

langsam merk ich jedoch, druch verschiedene kommentare, wie dein post leech, oder das video mit dem interview von daniel ilabaca, wo er sagte "parkour is not the answer, it is the way to find it", das diese sichtweiße langsam in dem gewirr vom internet verloren geht, und ich würde schon gern diesen geist weiter geben, aber mein problem ist es, wie man dies vollbringt?

naja ich wollt mir das jetzt mal von der seele schreiben :). ist sehr diffus, aber ich hoffe ich konnte meinen standpunkt zeigen.

cheers

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"Es geht um WEGE, nicht um BEWEGUNGEN" - prägnant von Leech auf den Punkt gebracht.

Ob heute weniger über die Auswirkungen der Parkourphilosophie gesprochen wird als früher? - mein Eindruck ist "ja". Der Aspekt der über das rein körperliche hinausgeht, scheint in den Hintergrund getreten zu sein. Zumindest in meinem Umfeld, in den Diskussionen an denen ich mich beteilige. Gleichzeitig haben immer mehr Menschen eine Vorstellung dazu was Parkour ist - und diese Vorstellungen gehen auseinander, manchmal so weit dass sie kaum noch miteinander vereinbar sind. (Stichwort: Bewegungskunst und Lebensphilosophie vs. Adrenalinjunkies auf Dächern)

Das betrifft uns intern ebenso - ich muss ehrlich gestehen, mich mit einer beachtlichen Zahl an Menschen mit denen ich schon trainiert habe, noch nie darüber unterhalten habe ob, und welche Bedeutung Parkour für ihr Leben hat.

Zugegeben, es besteht die Gefahr Dinge zu zerreden und nur noch theoretisch herumzuphilosophieren anstatt sie in Handeln umzusetzen und einfach mal zu testen wie das so ist "an der Herausforderung zu wachsen".

"Also was jetzt - trainieren oder drüber reden?" fragt der ungeduldige Leser.

Beides - aber beides zu seiner Zeit.

Das ist eine der Kernaussagen die Parkour für mich hat: "Sei vielfältig und mach jede Sache mit voller Hingabe"

Damit ist auch ein sehr großer Anspruch verbunden - nämlich sowohl in Breite als auch Tiefe wachsen zu können, nicht nur isolierte Inseln des Könnens aufzuschütten, sondern sie miteinander zu verbinden.

Was nutzt es mir mit rechts springen zu können, wenn ich dann doch mit dem linken Fuß hinkomme? Was nutzt mir der Planche wenn ich dann doch auf der Mauer die Balance verliere? Was hilft mir all die Anstrengung im Training, wenn ich nichts davon in meinen Alltag mitnehmen kann? Was nutzt mir ein Sixpack jetzt, wenn ich weiß dass die Jahrzehnte irgendwann einmal ihren Tribut fordern werden und die Kraft weniger wird?

Meine Antwort darauf ist: Wenig.

Parkour hat viel mehr zu bieten als nur ein paar beeindruckende Sprünge und ein abwechslungsreiches Fitnesstraining, aber diese Sachen haben sich für mich erst erschlossen, als ich mich damit auch außerhalb des Trainings damit zu beschäftigen begann.

Umso mehr ich drüber nachdenke, umso mehr Aspekte fallen mir ein, in denen mein Leben sich durch Parkour verändert hat.

z.B. mich Ängsten zu stellen und sie in kleinen, manchmal mikroskopischen Schritten abzubauen.

Durch Parkour war und bin ich immer wieder mit sehr offensichtlichen und unmittelbaren Situationen konfrontiert die eine Gefahr darstellen - z.B. mit der Schwerkraft und Asphalt. Hier lerne ich jedesmal aufs neue Situationen einzuschätzen, meine Kraft zu dosieren, meinen Geist auf die Lösung und nicht auf die Angst zu fokusieren und erleben: "Mein Umgang mit Gefahren macht einen Unterschied - ich kann sie zähmen" - die Gefahren-Dosis kann ich praktischerweise selbst bestimmen.

Dass sich diese Herangehensweise nicht nur bei Parkour funktioniert ist wahrscheinlich nicht erstaunlich - zumindest im Kopf, hab ich das sehr schnell begriffen.

Dass es aber wirklich wirkt, habe ich erst unlängst wieder (ein weiteres mal) gemerkt als ich mich einer alten Kindheitsangst stellte: Pferden.

Um eine lange Geschichte kurz zu halten: ich hab meine ersten Meter im Galopp hinter mir und wurde weder aufgefressen noch abgeworfen. Aber als ich mitten drin war und das Pferd auf einmal stieg war statt Panik ein Helfer da - der Fokus auf die Lösung, der Flow anstatt des Entgegenstemmens und Versteifens.

danke an leech und laurenz für die Anregung wiedermal drüber nachzudenken ;-)

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Ein weiterer Weg, den Du für Dich selbst wählen kannst, ist es, deinen Körper nachhaltig zu trainieren. Respekt vor Dir selbst zu haben. Du hast das Potential, Dich so zu bewegen, wie es keiner sonst tut. Du bist in dieser Art und weiße einzigartig. Was wäre schöner, als diesen Status Quo, diese Fähigkeit beizubehalten? Stell Dir vor, Du springst mit 30 oder 40 noch so wohltemperierte Präzisionssprünge, wie Du es jetzt kannst? Stell Dir vor, obwohl Du Deine Jugend bewegt gelebt hast, beschwerst Du Dich mit 80 Jahren nicht wegen Deiner Rückenbeschwerden, Deinen kaputten Knien, Deiner entstellten Schulter?

Na? Interesse geweckt? Der erste Schritt (oder Sprung, haha) ist nicht weit. Schon Morgen, am 10.5.2012 findet beim Haus des Meeres die sogenannte Evening-Madness statt. Ein Krafttraining, das Dir unter anderem vermitteln soll, wie Du Parkour nachhaltig betreibst, Deine Gelenke schonst, Dich stärker fühlst. Das alles ist ein Prozess, aber wir, von Parkour-Vienna sind überzeugt davon, dass Du, ja, genau Du, das Zeug dazu hat. Den Mut und die Kraft aufzustehen und zu diesen Ersten Schritt zu gehen.

Sei dabei, komm vorbei. G. Othmar Ebenauer freut sich auf Deinen Beitrag,

xoxo,

gossip boy

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ich hab keinen überblick über die österreichische szene, aber ich denke leech hat einen ganz allgemeinen aspekt von parkour, wie es praktiziert wird, angesprochen. sieht man sich einige der vielen youtube-videos an, merkt man sehr schnell, dass es oft um extreme höhen, weiten, anstrengungen geht. da bekomm ich auch klar den eindruck, dass die bewegung im vordergrund steht. selten sieht man viedeos, in denen längere wege zurückgelegt werden, wo es um flow geht anstatt punkutell um einzelne bewegungen.

dieses steigern, daran arbeiten, eine technik effizienter zu gestalten, ist ja auch teil des parkour. wenn man den fokus aber auf der bewegung hat, geht es eben nur um die bewegung, dann kratzt man auch nur an der oberfläche. wenn man den fokus auf die auseinandersetzung mit sich selbst legt, die das auch bedeutet, dann kommt man dem "weg" näher. woran man arbeitet, an der bewegung oder an sich, indem man an der bewegung arbeitet, bleibt jedem überlassen. der grat ist ein schmaler, macht aber einen großen unterschied.

ich persönlich genieße es, eine bewegung immer wieder durchzudenken, auszuprobieren, daran zu scheitern, besser zu werden und dabei meine eigenen grenzen kenn zu lernen, zu akzeptieren, zu verschieben. durch diese auseinandersetzung mit mir auf der ebene der bewegung erschließen sich auch andere ebenen. als ich mir parkour zu erarbeiten begonnen hab, indem ich videos angeschaut, bücher und texte gelesen und allein zu trainieren begonnen hab, hab ich die sogenannte philosophie des parkour als wesentlichen bestandteil kennen gelernt (auch wenn die realität oft eine andere zu sein scheint). davon ging immer schon ein teil meiner faszination für parkour aus, weil ich mich darin gut wieder gefunden hab. für mich spiegelt sich die philosophie in den bewegungen, über die bewegungen kann sich die philosophie erschließen, wenn man daran interessiert ist. so kenne ich das auch aus meiner beschäftigung mit aikido (das übrigens den weg im namen trägt - "do").

tatsächlich hab ich mich, wie martin, noch selten (wenn überhaupt) mit jemandem über diese philosophie unterhalten, der auch aktiv parkour praktiziert. was aber in meinem fall nicht heißt, dass sie keine bedeutung für mich hat... im gegenteil. aber ich hab auch das gefühl, dass diese philosophie eher weniger bedeutung hat. auf jeden fall sollte man sich mehr darüber unterhalten, um einem - für mich - ganz wichtigen aspekt vom parkour den angemessenen raum zu geben bzw. darauf hin zu weisen, dass das einfach dazu gehört, zumindest im sinn von david belle.

noch zwei dinge zu dem thema. tom hat etwas ähnliches vor längerer zeit angesprochen, als er über seine wahrnehmung von meetings geschrieben hat, bei denen eine nicht allzu ernsthafte trainingsatmosphäre herrschte (im sinn von eher musik hören, abhängen, ich hoffe, dass ich das korrekt im kopf habe, ich hab das damals auch so erlebt). man kann auf der donauinsel gut beobachten, wie zumindest eine der kleinen betoninseln im laufe eines meetings von immer mehr leuten belagert wird, sodass man immer weniger auf ihnen trainieren kann. erstens: schade. zweitens scheinen die betroffenen oft nicht wirklich mitzukriegen, dass jemand dort trainieren möchte.

mir hat einmal jemand nach einem meeting gesagt, ihm wäre aufgefallen, dass ich ständig trainiert hab, dauernd in bewegung war. das hat mich ein wenig gewundert, weil das für mich selbstverständlich ist.

es gibt aber immer viele traceure und traceurinnen, die viel und ernsthaft trainieren.

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