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martin

Wozu Girl's Jam? oder: Hindernisse gemeinsam überwinden

Ich war das Wochenende über in München am Fam Jam und habe dort viele neue Leute kennen gelernt. Leute von anderen Städten, dir zu mir meinten „Ich finde es toll, dass in Wien so viele Mädls Parkour ausüben“ An Martin und das ganze Coach-Team, man sieht, dass eure harte Arbeit Früchte hervorbringt.

2008 war ich schon am Beginn des Projekts dabei. Als ich mit PK 2011 wieder begonnen habe, musste ich feststellen, dass außer zwei Mädls, lauter neue Frauen dabei waren. Dafür gleich viel mehr, und mit mehr Engagement. Ich glaube die Frauen bekommen zu spüren, dass sie Akzeptanz in der PK Community finden.

Jeder hat seinen eigenen Charakter, und nicht jeder schafft es offen auf fremde Menschen zuzugehen. Wie heißt es so schön, jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Anfangen ist oft das schwierigste und deswegen braucht man diese Unterstützung von den anderen. Klar, dass Frauen körperlich einen Startnachteil haben, sie das jedoch mit hartem Training ausgleichen können.

Ich selbst mag die Diskussion, Unterschied Frau – Mann nicht, weil jeder das Tun soll was er will. Aber es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass sie auf die Mehrheit bezogen, existiert. Deswegen ist es umso wichtiger, dass durch gezielte Förderung diese Unterschiede unwesentlich werden.

Doch gleichzeitig dürfen die Mädls nicht unterfordert werden. PK ist kein Step Aerobic, sondern es ist bereits ein Grundgedanke von PK, dass der Horizont immer wieder ausgeweitet werden soll, indem man an seine Grenzen geht. Und das müssen auch wir Frauen verinnerlichen, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Da darf man schon ordentlich ins Schwitzen kommen, mental herausgefordert werden, wenn am die ersten Sprünge auf einer Mauer in der Höhe macht, und der Muskelkater am nächsten Tag darf auch nicht fehlen ;)

Michie hat in ihrem Video schon ausgedrückt, wie viel Freude und Begeisterung auch uns Frauen dieser Sport bringt! Deswegen möchte ich mich bei allen für die tollen Stunden des Trainings bedanken!

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@ Video

Ein super Weg der da eingeschlagen wurde... bin irgendwie "stolz", dass Ihr ohne äusseren Antrieb von alleine pausenlos trainiert und an Euch arbeitet... genau so soll es sein... freut mich sehr :]

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Was ich da noch hinzufügen möchte: Auch wenn auf dem Video diesmal gezielt nur Mädls drauf sind, trainiere ich natürlich auch oft und gerne gemischt. Ich muss zugeben, ich denk über dieses Emanzipations-Thema gar nicht viel nach. Ich find's einfach ein verdammt gutes und belohnendes Gefühl, diesen Sport zu machen, meine Grenzen zu pushen und das in Gemeinschaft - welcher Art auch immer - sowie allein zu tun.

In dem Sinne: Bis gleich, beim Evening-Madness (wohooooo.....)

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Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen ... aber ich halte von dem ganzen (öffentlichen) (Frauen)Emanzipationsgefassel überhaupt nix. Vor allem, wenn es um irgendwelche künstlich geschaffenen Konstrukte wie Quotenregelung, Binnen-I-s, .. gibt - so ne Kacke - sorry - leicht o.T.

Worauf ich eigentlich hinaus will, um an das Statement von Kate und Martin anzuknüpfen:

Imho geht es nicht so sehr um die Emanzipation der Frau(en) - sondern wie Martin meinte - um die Emanzipation aller - also die persönliche Entwicklung, das Erwachsen werden in Körper und Geist, das nicht mitlaufen, das eigenständige Denken und Handeln, das Hinterfragen, das Nichthinnehmenwollens, das (sich) Überwinden, den Biss zu entwickeln, das sich beschäftigen können (ohne von außen bespasst zu werden), eigene Schöpfungen kreieren, Vorreiter und Vorbild zu sein, ...

All diese Dinge sind unabhängig von irgendeinem Attribut - ob Alter, Geschlecht, Herkunft, Ausbildung, Lebensstandard, ...

Parkour bietet die Möglichkeit für Alle [sic!] eine Basis zu schaffen, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich zu emanzipieren.

Das gelingt allerdings nur, wenn Parkour auch als Parkour praktiziert wird - nicht nur als Herumhüpfing oder nur als sportliche Betätigung - sondern als Lebenskonzept.

Michi (schon seit Beginn in der Halle) und Kate (ich erinnere mich an das unermüdliche (halbnächtliche) Präzitraining auf der Donauinsel - ich glb. nach dem Girls-Jam - das von anwesenden "Halbstarken" mit etwas hormonellen Äußerungen kommentiert wurde - und Kate unbeirrt ihren Weg bestreitet hat) haben das imho eindrucksvoll bewiesen, worauf es ankommt. (Beide sind für mich nur mal exemplarisch, weil auffällig, als Beispiel herangezogen worden.) Deren Beispiele gibt es viele - hüben wie drüben. Detto wie Negativbeispiele ...

Natürlich obliegt es jedem selbst zu entscheiden, welchen Weg er einschlägt.

Aber umso wichtiger ist es erst einmal, einen Weg zu zeigen - und daher ist das Girls-Jam und alle Frauentrainings - genauso wie die Forum-Meetings ein Instrument, ein Angebot. Wer den Weg erkennt, wird ihn einschlagen, wer ihn nicht erkennt, wird sich anders orientieren. Beides ist legitim.

Daher an alle, die das lesen : Entscheidet selbst ... wählt ihr die rote Pille, oder die blaue Pille?

In diesem Sinne - keep on moving!

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Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen ... aber ich halte von dem ganzen (öffentlichen) (Frauen)Emanzipationsgefassel überhaupt nix. Vor allem, wenn es um irgendwelche künstlich geschaffenen Konstrukte wie Quotenregelung, Binnen-I-s, .. gibt - so ne Kacke - sorry - leicht o.T.

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sehr sehr sehr sehr feines video! gefällt mir sehr gut wie fleißig ihr unterwegs seits und nachtrainings rocken!

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Frage sollte eher sein, wozu abgekapseltes Training, wozu dem einen Wert geben wenn wir doch eh alle der Meinung sind dass alle gleich sind, und jeder das gleiche verdient. Wieso müssen wir dann diese blöde Emanzipationssache noch pushen und schätzen? ..und ja, wir Männer sind dafür veranwortlich, dass solche Trennungen existieren, und wir, als Baumanbeter-Parkour-Philosophen, sollten genau das Gegenteil mit unserer Erfahrung und Weisheit anstellen und die Menschen wieder zusammenführen. Und nicht eine Gruppe von Mädchen im Keller trainieren bis sie bereit sind mit Burschen in der Öffentlichkeit zu trainieren.

Für mich gibt es wenig positives zu sehen, bis auf die Halle und die Stadt Wien, denen taugt Emanzipationsdreck sowieso.

PS: Natürlich gibts in jeder Szene/Community Deppen die blöde Kommentare und Gedanken los werden. Aber geben wir dem so viel Aufmerksamkeit und Wert, das wir UM DIESE MENSCHEN herum designen? Nein, das mach ich nicht mit, nicht für die Hirnlosen.

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Frage sollte eher sein, wozu abgekapseltes Training, wozu dem einen Wert geben wenn wir doch eh alle der Meinung sind dass alle gleich sind, und jeder das gleiche verdient.

Dieser Satz bringts auf den Punkt und dem schließ ich mich gerne an.

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Frage sollte eher sein, wozu abgekapseltes Training, wozu dem einen Wert geben wenn wir doch eh alle der Meinung sind dass alle gleich sind, und jeder das gleiche verdient. Wieso müssen wir dann diese blöde Emanzipationssache noch pushen und schätzen?

Um Missverständnisse aufzuklären ("abgekapseltes Training"):

Girls Jams & die Trainingshalle sind nicht als isolierte Angebote konzipiert die eine Gegenszene oder ähnliches entstehen lassen sollen, sondern als eine Einstiegshilfe. Bei jedem Training sind Coaches dabei die auch am Sonntag beim Forummeeting sind, somit wird ein personeller Anknüpfungspunkt geschaffen und Teilnehmerinnen bekommen aus erster Hand Infos über die Parkourszene in Wien. Forummeeting & Parkourviennaforum werden jedesmal erwähnt da sie aus meiner sicht die wichtigsten und am leichtesten zugänglichen Möglichkeiten in Wien sind um Parkour zu erlernen.

Warum brauchts die Einstiegshilfe wenn wir eh alle gleich sind?

sind wir nicht.

ups bombe geplatzt ;-)

wir sind gleich an Würde - davon bin ich überzeugt

aber nicht gleich in unseren Fähigkeiten, unserer Person, unseren Wünschen und Ängsten - darin ist jeder Mensch einzigartig

Parkour betont diese Einzigartigkeit - warum sollte sonst jeder und jede "den eigenen Weg finden"? bei gleichheit würde ja jeder weg für alle passen.

Ebensowenig sind alle Hindernisse gleichermaßen vorhanden - im Eingangspost habe ich einige Hindernisse aufgezählt die aus meiner Sicht Frauen mehr betreffen als Männer.

Rocket schreibt ebenfalls von so einer Situation, als Kate auf der Donauinsel von Jungs "hormonell" kommentiert wird - wer mit offenen augen und ohren durch wien geht weiß dass blöde kommentare mit sexuellem Einschlag von Männern gegenüber Frauen recht regelmäßig vorkommen.

wie eingangs geschrieben, sehe ich soziale bzw. kulturelle Hürden die Frauen und Mädchen davon abgehalten haben Parkour zu entdecken - die Mädchen/Frauenprojekte haben den Sinn diese leichter zu überwinden. Das seh ich durchaus auch aus Richtung der Parkourphilosophie - helfen Hindernisse zu überwinden, selbst wenns für mich keines darstellt.

Warum Emanzipation pushen?

weil Parkour im Kern eine emanzipatorische Praxis ist - mit anderen Worten: weils drum geht zu lernen das eigene Leben in die Hand zu nehmen

Für mich gibt es wenig positives zu sehen, bis auf die Halle und die Stadt Wien, denen taugt Emanzipationsdreck sowieso.

Ich helf dir gerne beim sehen Leech:

Forummeetings werden regelmäßig von Männern & Frauen besucht die gemeinsam trainieren

Michie, Kate, Fanni... sind greifbare Vorbilder in der lokalen Szene und inspirieren durch ihr Training

Traceurinnen die durch die Angebote Parkour kennengelernt haben und regelmäßig trainieren (größtenteils außerhalb der erwähnten angebote - siehe den Post von Michie)

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@michie:schöner Sampler, gratulation zum ersten Video :)

steht der Baum im Prater? (0:10) versuch mal die arme aktiver mitzunehmen und nach oben zu werfen, dann kannst die paar zentimeter noch rausholen

@kate: danke fürs feedback, ich freu mich dass du mit dabei bist, auch wenn du über die Anfangshürden schon lang hinweg bist. Für andere ebnest du dadurch auch den weg weil sie sehen was möglich ist. und freu ich mich auch dass die Mann/Frau durchmischung auch in anderen Parkourszenen positiv erkannt wird :)

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Vorneweg, ich bin dafür dass man Männern und Frauen - also, Menschen, unter die Arme greift und ihnen Hilfe bietet.

Du hast es glaub ich ein wenig falsch verstanden, ich mag das Wort Emanzipation nicht - das ist eine weitere Sache die uns einredet "da muss was getan werden" (Ich habe mich emanzipiert! Oh endlich!) Wieso dieses Wort nicht streichen und den Frauen und Mädels (ich kenn übrigens auch Männer die nicht mit Frauen können, oder mit anderen Männern, oder gar mit besseren etc..etc.. aber deswegen kriegen diese jene auch kein eigenes Treatment) genau die gleiche Behandlung geben, wie allen anderen Ausübenden auch.

Unterstützen möchte ich das Prinzip und System trotzdem nicht, sonst wird (sehr idealistisch für diese Welt, leider) das Teufelsrad noch weiter gedreht.

Der letzte Satz "..und freu ich mich auch dass die Mann/Frau durchmischung auch in anderen Parkourszenen positiv erkannt wird" - wenn wir solche Aussagen machen, dann pushen wir das Thema - welches anscheinend für einige Mädchen (Menschen) ein Problem ist.

Wenn ein Mädl sich das alles durchliest, und noch nie Parkour gemacht hat - aber starkes Interesse - dann wird sie beim drüberstolpern dieser Zeilen vielleicht sogar in ihr drinnen etwas spüren was den Einstieg erleichtern könnte "Oh, die legen ja wirklich Wert auf ein eigenes Training! Das muss ich mir anschauen, weil mit Jungs würd ich mich noch nicht trauen!" - oder "Bin ich froh dass die Frauen hier so stark zusammenhalten, diese Frauentrainings hören sich sehr interessant an!"

..aber stell dir vor, in diesem Forum steht kein einziges Wort über Emanzipation, Geschlechterprobleme, Diskriminierung - kein einziges Thema beschäftigt sich mit dem Lösen eines Geschlechterproblems. Dann wird dieses interessierte Mädl vllt nicht auf die Idee kommen einen Mann und eine Frau in verschiedene Parkouladen zu stecken.

Und @sehen helfen..

Das bezog sich auf Emanzipation, nicht das Training mit den Frauen.

Egal in was für einer Gesellschaft, Welt oder Politik ihr lebt, wenn wir nicht nach einem iIdeal denken und schreiben können und uns nur auf die Realität fixieren wollen, dann kann man seinen Weg sehr schnell verlieren.

Menschen gehören einach nicht getrennt. (Ich red die ganze Zeit von der Definition der Frauenemanzipation in dieser Gesellschaft und nach dem allgängigen Gebrauch dieses Wortes - individuelle Emanzipation ist und bleibt für jeden selber überlassen)

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@leech

Du hast es glaub ich ein wenig falsch verstanden, ich mag das Wort Emanzipation nicht

ja stimmt - das hab ich anders verstanden. ich glaube wir verbinden mit dem Begriff sehr unterschiedliche Bedeutungen

danke für die klärung :)

nennen wirs nicht emanzipation sondern selbstermächtigung - ich denke damit sind weniger Vorurteile verbunden

ich bin mit dir einer meinung, dass der fokus auf Probleme diese erst aufbläst. das war nicht meine absicht und ich nehm mir den hinweis zu herzen: weniger aufs "warum" in der Vergangenheit zu schaun, sondern mehr aufs "wozu" in der Zukunft.

das "wozu" ist aus meiner sicht der gewinn an vielfalt und das qualitätsvolle wachstum der parkour community.

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