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TOM

Parkour und die Hausdächer, eine Hassliebe

27 posts in this topic

Sehr sehr gut verfasst, jeden einzelnen Buchstaben stimme ich da zu!

Gut das dieses Thema mal so öffentlich zur Sprache kommt!

Leider ist das ganze dem Großteil der Heutigen next Generation total egal wie ich gestern wieder mal mitbekommen habe! :(

Sie wollen (müssen) sich unterbewusst einfach selber was beweisen, ihnen ist egal ob sie auf privaten Balkonen nen Abstecher machen, ob sie stummen Alarm auslösen oder sogar nackt mit komplett runtergelassener Hose auf Kinderspielplätzen herumspringen und schwingen! :crazy:

Ich denke es hat viel mit (geistiger) reife und gesunden Menschenverstand zu tun!

Auch wenn man es ihnen als alter Hase zig male sagt das sie abgesehen von dem schaden des Parkour Image, sich selber in ganz prekäre Situationen bringen, belächel sie es im Endeffekt nur!

Unsere mühen da Ordnung und Vernunft rein zu bringen werden mit einem lächelnden" ihr seit ja alles pussis" Blick und hinterrücks reden gehuldigt!

Mich machen diese eingebildeten "No Respekt Aktionen" dieser unerfahrenen Jungs mittlerweile schon leicht wütend, da hilft einfach kein reden mehr! :angry:

Was tun?

toktok likes this

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Damit wurde ich in letzter Zeit auch immer wieder konfrontiert... die sogenannte Yolo-Fraktion (you only live once), denen Reaktionen auf Ihre Aktionen anscheinend egal sind.... aber es gibt nun einmal Folgen, wenn dann wirklich was passieren sollte (auf einem Dach erwischt werden o.ä.) und dies kann sich bis zu Parkour-Verboten und weiteren Sanktionen entwickeln, ich denke das will keiner von uns

Ich hab das in Cambridge erlebt und es war nicht geil (überall Security, Anti-Climb-Paint, etc.) => für alle Aktionen muss man die Verantwortung übernehmen und hier geht es um die Verantwortung gegenüber der ganzen Parkour-Community.... ich glaub keiner will der Buh-Mann sein, wenn niemand mehr wegen einer gewissen Aktion/Person in Ruhe draussen trainieren kann...

murkas and toktok like this

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Dieses Problem ist aber sicher nicht nur auf Parkour beschränkt.

Wir Sporttaucher sind in der gleichen Situation, auffallen werden immer nur die die sich nicht an Regeln halten wollen.

Von Tauchunfällen liest man das ganze Jahr, diese passieren aber selten umsichtigen und erfahtenen Leuten.

Und Tauchverbots Zonen gibt es nicht umsonst, wird dort einer von "uns" erwischt ist Ärger vorprogammiert !

Die Folge sind weitere " verbotene Zonen".

Also im Grunde ... ?

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Dieses Problem ist aber sicher nicht nur auf Parkour beschränkt.

Wir Sporttaucher sind in der gleichen Situation, auffallen werden immer nur die die sich nicht an Regeln halten wollen.

Von Tauchunfällen liest man das ganze Jahr, diese passieren aber selten umsichtigen und erfahrenen Leuten.

Und Tauchverbots Zonen gibt es nicht umsonst, wird dort einer von "uns" erwischt ist Ärger vorprogammiert !

Die Folge sind weitere " verbotene Zonen".

Also im Grunde ... ?

Nichts desto trotz ist das ein Parkour-Forum, weshalb das Thema Parkour aufgegriffen wird. Klar gibts ähnliche Schwierigkeiten in anderen Sportarten, die sind aber in dem Fall nicht Thema.

Meiner Meinung nach klar, das sich dieser Post nicht an die "Alt eingesessenen Kampfdachspringer" richtet, weil es schwierig ist etabliertes Statement aus einem jungen Kopf hinauszubringen. Meiner Meinung nach richtet sich dieser Artikel vor allem an die Generation, die gerade im Parkour-Einstieg sind oder minimalste Erfahrungen mit Dächern haben. Diese Leute haben für sich eventuell noch nicht abgewogen, wieso es okay ist, oder eben nicht okay ist, auf Dächer zu gehen, und der Denkanstoß durch diesen Artikel soll einfach vermitteln, dass da nicht nur körperliche Gefahr, sondern auch Verantwortungsverletzung und Respektlosigkeit einhergehen, die nicht nur einzelpersonen, sondern eine ganze Community betreffen.

Danke für die Worte Tom, bleibt zu hoffen, dass sich der ein oder andere seine nächste Dachkletterei genauer überlegt, oder sie, im besten Fall, einfach bleiben lässt. Mich würde es natürlich auch freuen wenn der Artikel Einfluss auf Leute hat, die schon mehrmals auf Dächern waren, und vielleicht auch dort die Augen öffnet, wie gefährlich das eigentlich für eine, zumindest in Österreich, noch weitgehend verbotlose, freie Sportart wie Parkour ist!

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dieses phänomen zeigt leider auch, dass sich die betroffenen nicht wirklich mit parkour auseinander gesetzt haben. werte wie respekt sich selbst und der umgebung gegenüber, oder das thema risikominimierung scheinen ihnen unbekannt zu sein bzw. sie nicht zu berühren. also machen sie eigentlich nicht parkour, aber wie macht man das ihnen bzw. der breiteren öffentlichkeit klar, damit parkour nicht ein schlechtes image bekommt?

ich denke unsere community ist da sehr gut drauf. die meisten leben parkour im erwähnten sinn, die werte werden von den protagonisten der szene vorgelebt, und es wird aktiv öffentlichkeitsarbeit betrieben. ich hoffe, dass sich bei uns die schwarzen schafe immer in engen grenzen halten.

toktok likes this

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Solange alles im legalen Rahmen bleibt, ist es mir total egal, was die ganzen Leut und Neulinge machen.

Kann aber jeder machen was er will, wo er will und wie er will. Wenn jemand vom Dach springen will, dann bitte, machs. Dachhupfer sterben eh aus, spätestens wenn sie am Boden aufknallen.

Aber bitte dokumentiert den Dreck nicht, und erfreut euch an eurem tapferen Mut!

martin likes this

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Thomas, dein Post war dünn und unüberlegt. Nicht verallgemeinern bitte.

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Also ich verstehe zwar eure Argumente, extrem hohe Gefahr auf der einen Seite und eventuelle negativ Publicity auf der anderen, aber ich muss auch sagen dass ich nicht verstehe dass ihr so extrem dagegen wettert, sogar sagt dass das nichts mit Parkour zu tun hat. Was meiner Meinung nach falsch ist.

 

Weil jede Sportart hat seine extrem Bereiche, nimmt man z.B. Skateboarding, da könnte man sich auch einfach hinstellen und sagen, was hat eine mega Halfpipe und ein Set über 25 Stairs noch mit Skateboarding zu tun? Und es gibt noch viele solcher Beispiele, z.B. über 200 Meter Tieftauchen beim Apnoetauchen oder Downhill beim mountain biking etc.

 

Aber es gibt halt Leute die können, weil sie u.a. solange trainiert haben, und wollen das, weil sie so ambitioniert sind. Und solche Leute bringen meiner Meinung nach die jeweilige Sportart auch voran, die bestehenden Grenzen ausloten und sie dann überschreiten. Klar wird es immer Diskussionen geben, ob so etwas in einen bestimmten Rahmen noch sinnvoll ist etc., aber Fakt ist, es bleibt, auf einer völlig anderen Ebene zwar, Sport. So will ich halt sagen das, meiner Meinung nach, Hausdächer-Sprünge und Dach-Kletter-Aktionen eben unter die extrem Form von Parkour fallen.

 

Ich stimme euch auch völlig bei den Aspekt des Respektes vor fremden Eigentum zu, aber wenn solche Fragen geklärt sind etc., warum sollte man sich dann nicht an solche Grenzen, wenn man die Ambitionen und körperlichen Vorrausetzungen hat, wagen?

martin likes this

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Sport is per Definition: Wettkampf und Regeln => beides gibt es in Parkour nicht, deswegen passt der Begriff Sport nicht, imho

 

Zeig mir ein Hausdach, wo du die offizielle Erlaubnis hast dich oben zu bewegen.... somit bleiben 99% illegal oder gestellt (Drehs, Shootings, etc.)

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Zeig mir ein Hausdach, wo du die offizielle Erlaubnis hast dich oben zu bewegen....

Zeig mir im Gegenzug eine Mauer die du offiziell mit Erlaubnis benutzen dürftest, gibts ebenso kein Gesetz dagegen, gehört auch alles entweder der Stadt oder der Gemeinde, wir werden nur Toleriert ;)

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Aber es gibt halt Leute die können, weil sie u.a. solange trainiert haben, und wollen das, weil sie so ambitioniert sind. Und solche Leute bringen meiner Meinung nach die jeweilige Sportart auch voran, die bestehenden Grenzen ausloten und sie dann überschreiten. Klar wird es immer Diskussionen geben, ob so etwas in einen bestimmten Rahmen noch sinnvoll ist etc., aber Fakt ist, es bleibt, auf einer völlig anderen Ebene zwar, Sport. So will ich halt sagen das, meiner Meinung nach, Hausdächer-Sprünge und Dach-Kletter-Aktionen eben unter die extrem Form von Parkour fallen.

 

Ich stimme euch auch völlig bei den Aspekt des Respektes vor fremden Eigentum zu, aber wenn solche Fragen geklärt sind etc., warum sollte man sich dann nicht an solche Grenzen, wenn man die Ambitionen und körperlichen Vorrausetzungen hat, wagen?

Ich find deinen post gut und schlüssig und auch das argument von Cionn (richtig erlaubt ist es eigentlich nirgends) stimmt.

 

Dennoch unterstütze ich den "bleibt am Boden" Aufruf. Mein Eindruck ist nämlich, dass es bei vielen (nicht allen) darum geht etwas möglichst spektakuläres zu machen und die Aufmerksamkeit dann nicht mehr auf der eigenen Entwicklung liegt, sondern auf der Wirkung nach außen.

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Zeig mir im Gegenzug eine Mauer die du offiziell mit Erlaubnis benutzen dürftest, gibts ebenso kein Gesetz dagegen, gehört auch alles entweder der Stadt oder der Gemeinde, wir werden nur Toleriert ;)

 

Worauf ich hinaus wollte: Wir bewegen uns im öffentlichen Raum, Dächer sind kein öffentlicher Raum

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Aber es gibt halt Leute die können, weil sie u.a. solange trainiert haben, und wollen das, weil sie so ambitioniert sind. Und solche Leute bringen meiner Meinung nach die jeweilige Sportart auch voran, die bestehenden Grenzen ausloten und sie dann überschreiten.

 

Man kann sich 100% sicher sein - und dennoch kann immer etwas passieren (siehe Pavel Kashin).

 

Und Grenzen findet man überall. Da kann man auch in die Kanalisation gehen - dort findet man Sprünge die genauso weit sind. Mental vermutlich genau schwer da man kaum in der Kacke landen möchtest. Wirkt im Video später nicht so super und genau das ist der Punkt. 99% von irgendwelchen Dachaktionen sind nicht für sich - sondern für die Kamera / Freunde. (Wie war das nochmal mit Parkour, Gruppenzwang und Show off's?)

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Also ich warte jetzt auf die GoPro Hero4, die auch den Geruch aufzeichnen kann  :P

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Sport is per Definition: Wettkampf und Regeln => beides gibt es in Parkour nicht, deswegen passt der Begriff Sport nicht, imho

 

Ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion beginnen zu wollen, finde ich dass Sport von viel mehr als nur den beiden Punkten ausgemacht wird. Z.B. gehören Spaß an der Bewegung bzw. Tätigkeit, Selbstverwirklichung auf körperlicher Ebene u.v.m. auf jeden Fall auch dazu.

 

Zudem gehören ja zu Parkour auch gewisse Grundsätze, im Endeffekt Regeln, z.B. Respektvoll mit sich und seiner Umgebung umgehen.

 

 

Man kann sich 100% sicher sein - und dennoch kann immer etwas passieren (siehe Pavel Kashin).

 

Und Grenzen findet man überall. Da kann man auch in die Kanalisation gehen - dort findet man Sprünge die genauso weit sind. Mental vermutlich genau schwer da man kaum in der Kacke landen möchtest. Wirkt im Video später nicht so super und genau das ist der Punkt. 99% von irgendwelchen Dachaktionen sind nicht für sich - sondern für die Kamera / Freunde. (Wie war das nochmal mit Parkour, Gruppenzwang und Show off's?)

 

Ich habe auch nie behauptet dass es eine 100%tige SIcherheit gibt, es kann immer etwas schief gehen, egal auf welchen Level man sich befindet, egal wie gut man trainiert ist, egal wie gut man sich vorbereitet hat. Im Gegenteil, man macht ja oft Dinge von denen man nicht gerade 100%tig sicher ist ob man sie jetzt nun schafft oder nicht, sonst würde man sich ja auch nicht weiterentwickeln.

 

Außerdem, nur weil bei solch einer Dachaktion eine Kamera läuft, heißt dass noch lange nicht dass sie auch gleich der einzige Grund für selbige ist. Vielleicht wollen einige auch einfach ihre Techniken und Bewegungen analysieren und dadurch verbessern. Zurschaustellung mag zwar ein extremes Antriebspotenzial in sich bergen, aber ich kann in ihr schwer die Hauptmotivationsquelle für so etwas sehen, dafür ist es dann doch, meiner Meinung nach, zu schwierig bzw. zu gefährlich. Mag sein dass es solche Leute gibt, aber auf keinen fall sind es 99% oder gar mehr als die Hälfte, so pessimistisch würde ich nicht über fremde Menschen denken.

martin likes this

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Ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion beginnen zu wollen, finde ich dass Sport von viel mehr als nur den beiden Punkten ausgemacht wird. Z.B. gehören Spaß an der Bewegung bzw. Tätigkeit, Selbstverwirklichung auf körperlicher Ebene u.v.m. auf jeden Fall auch dazu.

 

Zudem gehören ja zu Parkour auch gewisse Grundsätze, im Endeffekt Regeln, z.B. Respektvoll mit sich und seiner Umgebung umgehen.

 

Klar sind im Begriff "Sport" mehr als diese zwei Begriffe beinhaltet, aber es sind elementare Eigenschaften für die Definition "Sport". Beides findest Du in Parkour nicht und genau deswegen würde ich es so nicht bezeichnen....

 

Vergleich: Du hast ein Tier mit den Eigenschaften Säugetier und Fell.... somit ist es definitiv keine Ameise bzw. Insekt .... you know what I mean?

Es gibt keine Regeln in Parkour, da es keinen unparteiischen Schiedsrichter und Strafen bei Missachtung gibt... und du bezeichnest es genau richtig => "Grundsätze" und "Richtlinien" aber eben nicht _Regeln_

Ist jetzt wirklich nicht als i-tupferl Reiterei gedacht, sondern mir sind Begriffe und Definitionen wichtig, damit man weiss wovon man überhaupt redet...  mal schnell unbedacht irgendwas irgendwie zu bezeichnen... klar, tut nicht weh... ausser den Leuten die wissen wie falsch das eigentlich ist

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Ich denke das passt hier gut rein, wegen der message! ist zwar schon in der Video Sektion gepostet, aber hier lesen vielleicht mehr mit!

Verstehen Bitte!

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Eine der bekanntesten und gleichzeitig ältesten TV-Werbungen mit Parkour-Inhalt ist "

", vom englischen BBC-Channel. Darin kommt einfach alles vor, was angehende Parkour-Athleten (aber auch das sonstige Publikum) interessiert: Ein Mann mit durchschnittlich attraktivem Gesicht, aber einem aussergewöhnlich muskulösen Körper (natürlich ohne Ober-Bekleidung) und noch viel aussergewöhnlichen Bewegungen. Dieses Feuerwerk an graziösen und katzenartigen Bewegungen wird durch das richtige Setting einer anonymen englischen Großstadt erst so richtig in Szene gesetzt. Mit richtigem Setting sind natürlich Häuserschluchten und Hausdächer gemeint, denn nur dort findet sich der wahre Parkour-Athlet wieder und kann sich richtig ausleben.... so zumindest diese Werbung.

Man könnte jetzt noch viele TV (und sonstige Publikums-intensiven) Werbungen und Kino-Szenen mit Parkour-Inhalten auflisten, aber dies tut eigentlich nicht viel zur Sache. All diese professionellen Drehs mit Dreh-erfahrenen Athleten aus der Parkour-Szene, hatten einen starken Impact auf die Parkour-Communities weltweit. Parkour findet in den Köpfen der meisten Leute auf Hausdächern statt, so wie Vögel immer in der Luft fliegen und Regenwürmer immer unter der Erde zu finden sind... ihre natürliche Umgebung also. Eine Faktum, welches aber selten erwähnt wird: Weder David Belle, noch sonstige Parkour-Athleten tummeln sich nur auf Dächern herum.

Bei professionellen Drehs, wie oben genanntem, gibt es immer Dreh-Genehmigungen und meist sogar Safety-Equipment wie dicke Flop-Matten und manchmal sogar Wires, für die Darsteller. Bei Drehs wie in James Bond - Casino Royal, kann und will man es sich nicht leisten, dass sich die Darsteller verletzen... ja nicht einmal die Stunt-Doubles (oft Parkour-Athleten) sollten sich verletzen. Dennoch wagen sich täglich immer wieder eifrige Nachwuchs-Stuntmen auf Dächer in der ganzen Welt und wollen diesen tollen Action-Szenen nacheifern.... ohne Safety Equipment, es ist ja Parkour und da trägt man keinen Helm.

Dass diese harte Realität wenig bis nichts mit der fiktiven Film- und TV-Welt zu tun hat, sollte der gesunde Mensch eigentlich von alleine verstehen, macht aber scheinbar nicht jeder. Noch ein Beispiel: Faustkampf-Szenen, in nahezu jedem guten Action-Film kommen sie (meist mehrfach) vor und dauern oft 10-15 Minuten. Von A bis Z durch-synchronisierte und aufwändig in Szene gesetzte Film-Sequenzen, wo der Held meist mehrfach durch den Raum geschleudert wird und mit dem letzten Atemzug dann doch noch den Bösen spektakulär besiegen kann. Wer schon einmal in der kalten harten Welt draussen eine kassiert hat oder dabei zusehen musste weiss, dass das ganze Spektakel nach wenigen Sekunden mit einer gebrochenen Nase und Gehirnerschütterung im Spital endet. Es ist und bleibt unrealistisch, gestellt, geskriptet und wurde in einer sicheren (bzw. abgesicherten) Umgebung auf Film gebannt.

Aber zurück zu den Hausdächern. Parkour hat nichts, rein garnichts mit Hausdächern am Hut. Es handelt sich schlicht um ein spektakuläres Setting, damit es eindrucksvoller für die Zuseher wirkt. Kein Parkour-Athlet wird durch seinen ersten Roof-Gap Sprung zum richtigen Traceur, noch nähert er sich damit seinem Idol aus dem Fernsehen. Es gibt aber eine Aussage, die durchaus etwas mit Parkour zu tun hat: "Respektvoll mit sich und seiner Umgebung umgehen". Dieser Respekt bezieht sich genauso auf fremden Privat-Eigentum, was Hausdächer nun meist auch sind.

Solange also Athleten nicht die ausdrückliche Erlaubnis dazu haben (meist im Rahmen eines professionellen Drehs), haben sie auch rein garnichts auf fremden Dächern zu suchen. Als Negativ-Beispiel möchte ich hier England anführen, wo es inzwischen so weit gekommen ist, dass mit Anti-Climb-Paint und sonstigen Vorrichtungen gegen übereifrige Dach-Athleten vorgegangen wird. Wer Anti-Climb-Paint nicht kennt, dies ist eine schwarze klebrige Masse, die in England an leicht zugängigen Hausdach-Fassaden angebracht wird, um gewisse Personen daran zu hindern, hinauf zu klettern. Wenn die Polizei oder Security jemanden mit schwarzer Farbe an Händen und Bekleidung antrifft, der kommt in argen Argumentations-Notstand, denn diese Farbe lässt sich nur sehr sehr schwer wieder abwaschen. Generell ist Parkour in der englischen Öffentlichkeit meist nicht gerne gesehen und bringt oft Probleme mit sich. Kaum ist man aufgewärmt, schon ist man von Polizei und Security umzingelt und darf diskutieren (oder gleich gehen). Wurde hier in den letzten Jahren ein bisschen zu viel auf und in fremden Eigentum herumgesprungen?

Dies sind Vorgehensweisen aus einem Land, wo Parkour schon ein paar Jahre länger als in den restlichen Ländern ausserhalb Frankreichs bekannt ist. Ein Negativ-Blick in die Zukunft sozusagen, wo man genau erkennen kann was passiert, wenn man sich nicht an die Spielregeln hält. Probleme mit der Exekutive sind aber noch das geringste Problem, denn die Lebensgefahren solcher Stunts auf Hausdächern braucht man eigentlich garnicht erst näher erläutern. Ja, es sind Stunts... und kein Parkour.

Zusammenfassend kann man sagen: Hausdächer-Sprünge und Dach-Kletter-Aktionen wie man sie von Athleten (ende nie) auf Youtube (bzw. sonstigen Video-Plattformen), im Fernsehen und im Kino entdecken kann, spiegeln nicht Parkour wieder. Sie spiegeln nicht das wieder, wofür wir eigentlich trainieren (sollten) und sie geben uns auch keine Freiheit, die wir sonst nirgends erreichen können. Dies sollte kein Ziel für uns sein und man sollte lernen zwischen Realität und Fiktion zu differenzieren.
 


 

Sehr sehr gut verfasst, jeden einzelnen Buchstaben stimme ich da zu!

Gut das dieses Thema mal so öffentlich zur Sprache kommt!

Leider ist das ganze dem Großteil der Heutigen next Generation total egal wie ich gestern wieder mal mitbekommen habe!  :( 
Sie wollen (müssen) sich unterbewusst einfach selber was beweisen, ihnen ist egal ob sie auf privaten Balkonen nen Abstecher machen, ob sie stummen Alarm auslösen oder sogar nackt mit komplett runtergelassener Hose auf Kinderspielplätzen herumspringen und schwingen!  :crazy:
Ich denke es hat viel mit (geistiger) reife und gesunden Menschenverstand zu tun! 
Auch wenn man es ihnen als alter Hase zig male sagt das sie abgesehen von dem schaden des Parkour Image, sich selber in ganz prekäre Situationen bringen, belächel sie es im Endeffekt nur! 
Unsere mühen da Ordnung und Vernunft rein zu bringen werden mit einem lächelnden" ihr seit ja alles pussis" Blick und hinterrücks reden gehuldigt! 
Mich machen diese eingebildeten "No Respekt Aktionen" dieser unerfahrenen Jungs mittlerweile schon leicht wütend, da hilft einfach kein reden mehr!  :angry:
Was tun?


 

Ich denke das passt hier gut rein, wegen der message! ist zwar schon in der Video Sektion gepostet, aber hier lesen vielleicht mehr mit!

Verstehen Bitte!


62ny-y-e369.png

 

Wollte das kommentarlos stehen lassen.. trotzdem noch ein quote von mir aus einer anderen diskussion zu dem thema
"..weil jedem egal wie oft ers macht was passieren kann.

Und genau das ist in meinen Augen die message, die zB christian damit rüberbringen will. Und deshalb fände ich diesen Vorfall sogar postens-wert. Die Leute glauben, sie sind bail-immun weil sie schon zehntausendmal einen sprung geschafft haben. Die traurige wahrheit sieht halt anders aus.

Ein David Belle bailed zB eine Katze (video im inet anschaubar) - same shit"

"eine millisekunde unaufmerksamkeit, ein falscher gedanke, ein windstoß, ein hupen im richtigen moment, eine fliege ins auge, etc..
Training kann nunmal nur bis zu einem gewissen Grad Sicherheit bieten. Das leben ist nicht vorherzusehen und unser Gehirn 
genausowenig.
Und wenn man dann (aus welchem Grund auch immer) an Häuserschluchten oder Kränen herumhüpft ist's halt eine Frage der Zeit.

 

"Sicherer" ist man mit Training natürlich. "Sicher" ist man nicht."

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Natürlich kann immer was passieren, doch habe ich mehr Respekt in ein Auto ein zu steigen als jenen Sprung zu machen, machst ja auch keinen Lotto sechser, oder, so sind die chancen hierbei das was schief geht!

Doch wie lieb du versuchst alte Posts von mir aus zu graben um mich in Wiedersprüche zu verwickeln, echt süß ! :)

Lass es Gerald ;)

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