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peetoe

Flow im Parkour

Ein für uns doch sehr oft  benutzter Begriff: ,,Flow`` hat sich schon seit einiger Zeit auch in der Wissenschaft seinen Platz eingeräumt hat.

 

(in aller Kürze) Der Wissenschaftler Mihály Csíkszentmihályi (Professor für Psychologie an der Uni Chicago) wollte ursprünglich allgemein. Arbeitsverhältnisse verbessern

und hat nach Leuten gesucht die auch ohne Belohnung einer Tätigkeit nachgehen. Oft waren mit Ausübung dieser Tätigkeit ein hohes Risiko, große Anstrengung oder

sogar zusätzliche finanzielle Mittel erforderlich. Irgendeine Faszination, schien die Betreibenden jedoch zu motivieren (intrinsisch) die Tätigkeit immer wieder auszuführen.

 

Im Zuge seiner Forschung und Recherche hat er dieses Phänomen sehr oft in sportlichen Kontexten verorten können.

 

Die von Mihály Csíkszentmihályi entwickelte Flow - Theorie umfasst sechs bin neun Komponenten, die die Besonderheiten des Flow - Zustands ausmachen sollen

 

1) Passung von Fähigkeit und Anforderung, Trotz hoher Anforderung Erlebnis von Kontrolle. Gefühl, optimal beansprucht zu sein.

 

2) Handlungsanforderungen und Rückmeldungen sind völlig klar.

 

3) Der Handlungsablauf wird als glatt und flüssig erlebt. Alles läuft wie aus einer inneren Logik.

 

4) Die Konzentration kommt wie von selbst. Das Stimulusfeld ist stark geeignet.

 

5) Das Zeiterleben ist verändert, meist stark beschleunigt (,,Stunden vergehen wie Minuten'').

 

6) Verlust von Selbstreflexion und Bewertungskognitionen. Man ist nur noch Tätigkeit (,,Verschmelzung'' von Selbst und Tun).

 

 

In einem Seminar zu diesen Thema möchte ich das Flow - Erleben im Parkour untersuchen.

Dazu hab ich mir folgendes Versuchsdesign ausgedacht:

 

Untersuchen möchte ich zwei Gruppen: Anfänger - Fortgeschrittene

Im Vergleich Flow - Erleben in Realer (draußen) und künstlicher (Halle) Umgebung

in drei Schwierigkeitsgraden. 

 

Idee zu den Schwierigkeitsgraden Halle:

                                                                1(leicht)  Mattenpräzis, alles eher bodennahe, Kasten auf circa Hüfthöhe und Abstände geeignet;

                                                                2(mittel) Präzis auf etwas höhere Kanten, Kästen um Stufe höher, Abständer vergrößern, Balken einbauen, Niedrige Wand, Tic tac usw.

                                                                3(schwer) Kästen auf Maximalhöhe, keine oder wenig Matten überhaupt, hohe Wand, schwierigere Kombinationen, Stangenpräzis/strides [sic?] etc

 

Idee zu den Schwierigkeitsgraden draußen:

                                                                1(leicht) Spot in Europapark mit Steinen (nicht der Steinkreis), alles sehr bodennahe, viele Kombinationen möglich

                                                                2(mittel) Stadttheater, auch viele Kombinationen, zwei Stangen, aber auch etwas größere Sachen die sich jedoch problemlos mit Zwischenschritt überbrücken lassen.

                                                                              alternativ dazu ein Spot in Viktring (den vermutlich noch keiner kennt der je in trainieren Klagenfurt war) der einiges mehr an Geschick benötigt. Viele                                                                                                 Kombinationen dünner Betonmauern möglich (Beete) von 4 bis 15 Fuß. Auch nicht so höhe Besorgnis aber eben mehr Trittsicherheit.

                                                                3(schwer) Strandbad-Eingang, Stangenspot mit Betonsockeln, oder fast bevorzugt Rad-Unterführung-Lend,(Fitsch, Fabian Daniel sollten kennen) mit Stangen, höheren                                                                                  Mauern und playo Möglichkeiten 9 Fuß+ in einiger Höhe, Arm- Arm, Stangenpräzis usw.

 

 

Ablauf: 5min Kurs/Spot ansehen, Einschätzung der Anforderung (mündl.) 20min trainieren.

 

dannach werden beide Gruppen in Bezug Flow - Erleben mittels Flow-Kurzskala (FKS, 16 Items) in allen 6 Scenarios untersucht.

zusätzlich eine Messung von affektiven Reaktionen mittels PANAVA-Profil nach jedem Durchgang.

 

 

das ist einmal grob der Aufbau. die Hypothesen (vier sind atm an der Zahl) werd ich später nochmal dazu schreiben.

 

würde mich sehr über anregungen, kritik diskussion usw freuen, Rechtschreibung und Begriffe(gesprochen doch etwas leichter bitte ausbessern aber nicht dein Fokus darauf)

 

LG,

 

peetoe 

 

 

 

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Einfach ausgedürckt "Flow in PK"!

 

Aussensicht Flow = Flüssig, eine Bewegung geht in die nächste über so das alle Bewegungen wie eine einzige wirkt!

 

Eigengefühl Flow = Muss jeder für sich selbst erleben, da es schier unbeschreiblich (schön) ist wenn man es  "IT" einmal gespührt hat!

 

---------

 

Natürlich gibt es hunderte Arten an/von Flow die nichts mit Bewegung (PK) zu tun haben! ;)

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Hello - spannend dass du das aufgreifst, in den letzten tagen hat mich der flow auch wieder mehr beschäftigt.

 

Ich finds super dass du dir den Flow in Parkour ansiehst, da ich denke dass Parkour extrem günstige Voraussetzungen bietet um in den Flow kommen zu können (skalierbarkeit, Vielfalt, haptische auseinandersetzung mit der Umgebung)

Gleichzeitig ist die Suche nach dem Flow auch eine Unfallpräventionsstrategie. Flow setzt angemessene Herausforderungen voraus - ich werde gefordert aber nicht über oder unterfordert. Das heißt es geht auch immer darum das eigene Risiko möglichst gut zu balancieren - so dass man an die eigenen Grenzen geht und immer noch safe ist.

 

Vor einiger zeit hab ich dazu schon was zu Papier gebracht, vielleicht hilfts dir ja weiter. (die neue Version kommt im Herbst)

das Buch "Mut zum Risiko" von Jürgen Einwanger könnte auch interessant für deine Forschungen sein, Luis Töchterle vom ÖAV macht da einige interessante überlegungen zu Flow und Kick.

 

Ich bin sehr gespannt wie dein Experiment läuft und wünsch dir viel Erfolg

 

Zu bedenken bei der Versuchsanordnung:

2 wichtige Voraussetzungen um in den Flow kommen zu können sind Freiwilligkeit und kein Zeitdruck. 20 min hört sich für mich recht kurz an.

 

lg martin

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