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bakicrazy

Red Bull - Art of Motion SCHWEDEN

30 posts in this topic

OMG... TOM... bitte, was geht denn ab Oo

Merkst du nicht was du machst? Du sähst hier wiedermal böses Blut obwohl 0 Grund dafür besteht. Ich verstehe nicht warum, es macht einfach keinen Sinn, es betrifft dich in deiner "Parkour-Welt" nichtmal wirklich. Und dass du dir Sorgen um MÜNDIGE und FÄHIGE Leute machst nehm ich dir einfach so ned ab.

Jeder von Ihnen entscheidet selbst wie weit er geht. Die Competition pusht, das ist klar. Aber nicht in dem Maße das der natürliche Drang zum Selbsterhalt verloren geht. Es geht hier um Profis die sehr wohl einschätzen können was sie wie tun, nicht um irgendwelche Anfänger die nach 2 Monaten Training in Lisse von Dach zu Dach hüpfen wollen.

Bitte chill, sonst gibt es in Österreich wieder soviel Beef, und das ist so extrem unnötig.

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Tom's kommentare sind direkt aber ich denke die betroffenen leute werden das schon ertragen... ;-)

Ich hoffe er wird uns weiterhin seine meinung mitteilen denn sie regt definitiev zum denken an!!

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Ich find auch dass man das Phänomen von Gruppenschub/Gruppendruck nicht herunterspielen darf und ich glaube dass selbst viele Profis mit viel Trainings- und Lebenserfahrung nicht frei davon sind.

Das macht niemanden zu nem schlechten Menschen/Idioten/Sturkopf oder was auch immer - es handelt sich dabei um ein ganz und gar menschliches Phänomen das gut untersucht ist und einen Teil der menschlichen Psyche ausmacht.

Daher muss es in unserem Interesse liegen eine Kultur des Umgangs mit uns selbst und anderen (weiter) zu entwickeln, die Bedacht darauf nimmt.

Competitions sind von ihrer Auslegung her darauf angelegt Gruppenschub zu instrumentalisieren und dadurch die einzelenen TeilnehmerInnen zu Hoch- und Höchstleistungen anzutreiben.

Leistungen, nicht Nachhaltigkeit, sind das Ziel von Competitions. Gekoppelt mit der Funktionsweise von Medien (sehr eingeschränkter Fokus auf Höchstleistungen und Dinge die schiefgehen "Bad News are Good News") geh ich da voll sowohl mit der Meinung von Tom als auch Andi Kalteis konform - Crash-Competitions und Fokus auf den nächsten Rekord, den ersten XYZ-Super-Spin... kommen zwar den Medien und auch der kapitalistischen Logik sehr entgegen, gleichzeitig verheizen Menschen dabei ihre Gesundheit.

das hat auch Auswirkungen auf jene die nachkommen: kids die Freerunning über Big-Trick-Contests kennenlernen; Leute die meinen es gehört zum Training dazu schwer zu stürzen (als Beispiel das vor kurzem im Forum aufgetauchte Crash-Video)

Was wäre die Lösung? Verbieten von Wettbewerben? Belächeln/Ignorieren/Runtermachen von TeilnehmerInnen? Den "Glaubenskrieg" zwischen den "Jüngern der reinen Lehre" und den "Erklimmern der Leistungsgipfel" in die nächste Runde leiten?

Wohl kaum.

Wie Rude sagte: wir sind alle mündige Menschen

Wer sich bewusst entscheidet bei einem Wettkampf mitzumachen soll das tun und dem/derjenigen wünsche ich aufrichtig alles gute, viel Erfolg und vor allem Verletzungsfreiheit.

Das Schlüsselwort heißt BEWUSST. dazu gehört auch sich drüber im klaren zu sein, dass die Augen von ein paar tausend Menschen und nem dutzend Kameras was machen, dass sie eine ungewohnte Situation um einen herum und in einem drin erzeugen. Wer für sich entscheidet, dass es dieses zusätzliche Risiko wert ist eingegangen zu werden (aus welchen Gründen auch immer: Neugier, Performen in ungewohnter Umgebung, Finanzierung des Lebensunterhalts...) soll auch dran teilnehmen.

Dann zu sagen "Hey alles kein Ding, den Druck gibts nicht..." halte ich für verantwortungslos jenen gegenüber die vor der Entscheidung stehen, denn das impliziert "komm schon du musst dich nur trauen".

Nicht jeder muss sich alles trauen, viel wichtiger ist es dass wir uns unsere Herausforderungen selbst setzen. Sei das ein Double-Side-Flip, oder ein 6-Fuß Präzi. Genauso kann die Teilnahme an einem Contest genau die passende Herausforderung für jemanden sein – aber bitte lasst es uns als solches sehen:

Eine individuelle Herausforderung unter Vielen.

Nicht als Spitze des Erfolges die es anzustreben gilt.

Damit kommen wir zur Kultur des Umgangs miteinander die ich eingangs erwähnt habe:

Viel zielführender als jene die sich verletzt haben oder die sehr hohe Risiken eingehen zu kritisieren, halte ich es, jene zu stärken die sich in ihrer Geschwindigkeit entwickeln, die beständig ihre Fähigkeiten zu erweitern versuchen. Es zu honorieren wenn jemand auf seinen Körper und seinen Geist achtet, die Balance an der schmalen Grenze zwischen Herausforderung und Überforderung sucht.

Die Szene ist nicht geteilt in Menschen die entweder das eine oder das andere sind. Bisher ist mir in meinem Leben kein Mensch begegnet der mir glaubhaft machen konnte gänzlich frei von Wettbewerb und Vergleich zu sein, vollkommen bei sich selbst. Aber ich kenn Menschen die es mehr kultivieren als andere ihren eigenen Weg in eigenem Tempo mit selbstgewählten Herausforderungen zu gehen und die Philosophie von Parkour bietet dafür einen guten Nährboden.

Und da kommt der Punkt wo wir uns selbst, jeder einzeln fragen müssen:

Was ist es das ich bei meinen TrainingspartnerInnen schätze und lobe?

Unterstütze ich andere dabei ihre innere Stimme, das Gefühl das uns sagt ob ein Sprung gut geht oder nicht, warhzunehmen und ihr Raum in der Entscheidung einzuräumen?

Teile ich dann Anerkennung und Lob aus, wenn jemand was besonders „nice“ „fett“ „groß“ gemacht hat – also schau ich auf die Leistung und das Endprodukt?

Bin ich schon mal mit jemandem zusammengesessen und habe mich über den Frust unterhalten der entsteht, wenn ich scheinbar stillstehe, während um mich herum Leute auftauchen die einfach schneller, höher, weiter springen laufen klettern?

Hab ich schon mal jemanden auf die Schulter geklopft, dafür einen Sprung doch nicht zu machen? Selbst dann wenn ich ihn selbst nicht mehr als große Herausforderung empfinde?

Und noch wichtiger:

Wie ziehe ich mit mir selbst ins Gericht? Klopf ich mir selbst auch mal auf die Schulter, wenn ich einen Sprung doch nicht mache, oder geh ich nachhause wie ein geprügelter Hund und schreib mir mit brennenden Lettern „Versager“ auf die Stirn?

In diesem Sinne wünsche ich vor allem Sascha eine gute und schnelle Genesung und allen die es geschafft haben bis hierher zu lesen: Viel Ausdauer und ein gutes Gespür bei der Suche nach dem eigenen Weg.

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Also ich finde das hat mit Spirit zu tun. Schaut mal Jasons Run an. Jason hat imo guten Spirit. Genauso seh ich in seinem Run keine übermässigen Risiken, nix sieht aus als hätt ers nicht ohne Publikum auch gemacht, er macht einfach super flüssig sein Ding und macht den 2. Platz (und den 3. in England). Er zeit imo auf, dass es auch anders geht. Wenn man dann Typen sieht wie den, der den 1. Platz gemacht hat, denk ich mir, selbst schuld.

Sascha ist ein Spezialist für Sideflip Circle. Also wenn ihm bei DER Sache ne Verletzung passiert, dann hat das für mich nix mit der Competition zu tun, sondern damit dass shit eben happens.

Trotzdem bin ich gegen Competition im Allgemeinen, aber auch stark dagegen weil man gegen Competition ist, Fehler zu finden wo eigentlich keine sind, das ist unnötig.

Baki

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