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martin

Atemtechnik

Ahoi

Heute kurz mit dem Tatze drüber gequatscht, dass Atemtechnik eigentlich ein ziemlich elementarer Technik-Punkt ist, der leider (offenbar) viel zu wenig thematisiert wird... is halt was, was man nicht in Video-Tutorials etc. gscheit rüberbringen kann... viele (so auch ich) kommen bei längeren Runs einfach zu schnell ausser Puste... ich denke, dass man da mit der richtigen Atemtechnik einiges verbessern könnte

Kennt wer gute Texte dazu? (Hat Blane vlt. schon was in die Richtung geschrieben oder so?)

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Parkour technisch hab ich keine Ahnung. Aber vom Ausdauersport, in meinem Fall speziell Laufen, gibts ein paar Tricks. Auf längere Läufe sollte man einen Rythmus festlegen, den man einhält.

Langsames Laufen z.B. 2/3 (Zwei Schritte einatmen, drei aus) oder 1/3

Schnelleres Laufen 1/2 oder 2/2

Dabei is es wichtig, die Regelmäßigkeit zu bewahren, und immer fest auszuatmen.

Ich bin aber der Meinung, dass Atemtechnik kein "elementarer" Technik-Punkt ist. Lange schnell Laufen ist eben eine Sache, die als solche trainiert werden muss. Ausdauer eben - Atemtechnik, glaub ich, is dafür wenig verantwortlich.

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seh ich nicht so....

du kannst ausdauerlaufen nicht mit parkour-runs vergleichen..... du hast bei parkour nicht immer den selben speed, du wirst immer wieder von verschiedensten bewegungen im atmen "unterbrochen".... du kannst nicht immer gleichmäßig atmen, so wie beim simplen gerade aus laufen

ich denke mir, dass man die atmung den bewegungen anpassen müsste.... da ja jede bewegung unterschiedlich anstrengen ist, wird man sich auch mit dem atmen anpassen müssen... aber vlt. lieg ich auch falsch und der schlüssel liegt wirklich im gleichmässigen atmen, egal welche bewegung man macht... stell ich mir aber sehr schwierig vor

bezogen auf mich: ich hab beim bundesheer gemerkt, dass ich kein schlechter ausdauerläufer bin (ok, der schnitt war auch unterirdisch, aber es waren genug fußballer/american footballer dabei die das können sollten - mit denen hab ich recht locker mithalten konnte)... dennoch sind längere parkour-runs unvergleichbar mit langstreckenlaufen ohne hindernisse, dort bin ich leider recht schnell ausser atem - an der ausdauer sollte es aber eben nicht liegen

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Also ich war die letzten Jahre übern den Winter immer boxen. Hoffentlich geh es sich heuer wieder aus.

Was man mir hier zur Atemtechnik erklärt hat ist ca folgendes:

Da man ja schnelle kraftvolle Bewegungen hat, ist es wichtig bei jeder "Anstrengung" sprich Schlag auszuatmen (durch die Nase!) Zwischen den Schlägen, ruhig und gleichmässig atmen.

Jetzt kann ich mir vorstellen, dass man das auf Parkour auch so ähnlich anwenden kann.

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Ein leidiges Thema :/

bzw sehr schwierig. Slys Ansatz ist schon mal nicht falsch. aber es ist auch ein relativ intuitiver. während einer technik atmet man meist instinktiv nicht ein, da der körper mit unerwarteten reizen rechnet.

Generell zur Atmung kann man beim Tauchen viel lernen. und ich habe im Kampfsport und auch über Leute die tauchen eine parallele bei der Atmung festgestellt.

Ich versuche in eigenen Worten zu erklären, was ich von sensei, großmeister und tauchern aufgenommen habe:

generell wichtig und einfach: Nase ein, Mund aus.

nicht Nase ein, nase aus, nicht mund ein, mund aus.

(zwar von jedem gehört, aber beim tauchen wohl nicht praktikabel :) )

In der Kampfkunst stellt man sich für das richtige Atmen eine Art Energiefluss vor, der bei der Nase beginnt, vorne im Körper entlang in den Unterbauch läuft, sich nach hinten bewegt und entlang der Wirbelsäule wieder nach oben und durch den Mund ausläuft.

sozusagen gute Energie/Luft rein, nimmt im Kreislauf den ganzen Mist, den man mit sich trägt (mehr metaphorisch gesprochen) mit und führt ihn wieder raus.

technisch gesprochen: Man atmet mit einer anderen Muskulatur. Man atmet mit der Nase ein, dehnt dabei allerdings nicht den Brustkorb aus, sondern den Unterbauch. Man stellt sich vor, man atmet in den Bauch, bis er aufgebläht ist, nicht in die Lunge. (quasi gegenteil vom Spruch "Bauch rein, Brust raus!")

Ich weiß selbst noch nicht, wie ich das während körperlicher Anstrengung machen soll, weil ich quasi seit meiner Geburt anders geatmet habe und es unter Anstrengung einfach nicht schaffe. Ich muss mich dann immer zusammenreißen und aktiv daran denken, merke aber selbst, dass es hilft (auch wenn möglich nur placebo)

Ich kann niemandem wissenschaftlich hinterlegen, wieso diese Art von Atmung gesünder sein soll, glaube es allerdings, da es nicht von irgendwoher kommt. Ich habe es schon von mehreren Seiten gehört, allerdings Taucher und Kampfkunstgroßmeister sind in meinen Augen was körperliches angeht ziemlich legitimate (find grad kein treffenderes deutsches wort)

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Du redest von "Kreisatmen" oder? War mal meditieren, da haben wir das gemacht. War sehr cool und soll auch sehr entspannend sein.

Ich hab mal gehört von einem Freund der eh immer alles weiß (deswegen hinterfrag ich das dann alles ganz gern) dass man bei Liegestützen beim runtergehen einatmen soll und beim raufgehen aus. Und zwar weil er meint die Muskeln müssen bei der Anstrengung mit Sauerstoff versorgt werden. Klang logisch für mich, gleich probiert und keine Chance. Es ging nur ur schwer, umgekehrt wars viel leichter.

Hat er Unsinn erzählt? Nachdem was ich hier les (Anstrengung - ausatmen) klingt es sehr danach.

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@bennoni: raufgehen-ausatmen= anstrengung-ausatmen, hab auch schon gehört das man die so machen soll. Aber ich weiß nicht obs wegen dem sauerstoff verbrauch ist.

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Das mit dem raufgehen+ausatmen dürfte so stimmen. Habe das schon aus verschiedensten Richtungen gehört. Es erfordert aber Umgewöhnung, weil man das irgendwie automatisch immer falsch macht, keine Ahnung wieso. Luft anhalten ist auch ganz schlecht, was aber klar sein dürfte. Wie auch schon gesagt wurde, beim Boxen soll man auch kräftig durch den Mund ausatmen wenn man schlägt. Ich denke einfach, dass man dadurch noch etwas Kraft herausholen kann, auf jeden Fall spannt man beim starken Ausatmen aber die Bachmuskulatur automatisch an.

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Das mit den liegestütz.. hm

Das mit Einatmen beim runtergehen wegen dem sauerstoff für die muskeln ist mal meiner meinung nach müll. ob es andere konsequenzen hat, weiß ich nicht. (möglicherweise einfach ein trainingseffekt, weil es durch die ungewohntheit anstrengender wird?)

der sauerstofftransport hängt von deiner herzfrequenz und deiner atmung ab, ist aber von den liegestütz an sich unabhängig. solange du genug einatmest und deine muskeln mit genug sauerstoff versorgst, kommt dieser. unabhängig davon wann du bei den liegestütz atmest.

ich atme zum beispiel bei liegestütz nichteinmal im rhythmus, weil mir das zu schnell für die atmung wäre (abhängig von den liegestütz)

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Atmung

...hängt mit der Lunge zusammen, no na.

Gerade im Winter gibt es da ein paar Sachen mit denen man seine Lunge etwas entlasten kann.

Jedem von uns dürfte klar sein, daß Aufwärmen wichtig ist, darum laufen eigentlich alle ein paar Runden und dehnen danach.

Wie wärmen wir denn die Lunge für die Belastungen auf?

Auch sie braucht Aufmerksamkeit und eine Aufwärmphase.

Einlaufen:

Locker, immer durch die Nase atmen. Tief und gleichmäßig atmen, wenn das nicht geht läuft man zu schnell/hektisch.

Damit bringen wir den Kreislauf sanft in Schwung und haben gleichzeitig eine ruhige Vorbereitungsphase mit der wir uns

"runterbringen" können.

Dehnen:

Sanft! Auch hier mit dem Atem arbeiten, langsame, sanfte Bewegungen mit der Atmung bringen mehr als munteres Wippen bis es

*krckxs* macht. Tief und regelmäßig atmen, beim Ausatmen entspannen. Nichts tut weh, wir versuchen nicht, unsere Gelenkigkeit

zu verändern sondern wir wollen unseren Körper auf Betriebstemperatur bringen und vorbereiten.

Aufwärmen:

Immer noch durch die Nase atmen, langsam darf man leicht anfangen zu schwitzen. Die Vorstellung, zu den jeweiligen Muskeln,

Gelenken und Bändern hinzuatmen kann helfen.

Wenn man dann soweit ist und beginnt Sprünge zu üben gibt es noch ein paar Sachen die man beachten kann.

Mein Anlauf unterscheidet sich ziemlich von dem was ich bei meinen zwei oder drei mal Training gesehen habe - das möchte ich

ein wenig erklären. Ich komme aus dem chinesischen Kampfkunstbereich, genauer gesagt Shaolin Kung Fu, Taiji und Qi Gong.

Wir üben explosive Bewegungen (natürlich mit Atmung) mit einer ruhigen Basis. Stellen wir uns mal einen Sprung einen Haufen

Stufen rauf vor. Wir können nun 30 Meter weit Anlauf nehmen, mit aller Gewalt und sehr laut abspringen (die Zehen klatschen

auf den Boden) und in dem Moment schlagartig ausatmen ("PUH"). Sieht man oft.

Unser Ansatz ist anders. Wir laufen mit wenigen Schritten an und achten darauf, unverkrampft sehr großen Druck aufbauen zu können.

Beim Absprung rollen wir die Füße ab, eine weiche, runde Bewegung. Dadurch wird das aufgebaute Energiepotenzial in einer runden

Bewegung weitergeleitet und nicht "gebrochen". Die Atmung ist ebenfalls weich und locker beim Anlauf - beim Absprung wird druckvoll

aber kontrolliert ausgeatmet und dadurch nochmal mehr Spannung erzeugt die man nutzen kann. Dabei atmen wir vergleichsweise langsam

aus und geben unserem Körper damit Zeit, diese Energie zu lenken ("HMMMMMMMMMMMM").

Warum der ganze langsame Krempel?

Nimmt man eine Papiertüte und bläst sie auf kann man sie mit einem lockeren Schlag zum platzen bringen, dadurch "entlädt" man

auf einen Schlag das gesamte angesammelte Potenzial.

Nehme ich diese Papiertüte und drücke sie langsam und gleichmäßig zusammen entweicht die Luft in einem kontrollierten Luftstrom.

Ich kann sogar zwischendurch langsamer oder schneller werden.

Lege ich diese Überlegung auf einen Sprung um habe ich immer die Kontrolle wie ich meinen Atem in welcher Phase einsetze. So

habe ich z.B. plötzlich Reserven für die Landung.

Schnelle, schlagartige Atmung bedeutet auch in gewisser Weise jedesmal einen Schock für die Lunge - ähnlich wie bei der Papiertüte.

Das sind die Überlegungen aus Shaolin Kung Fu, Taiji und Qi Gong. Alles spiegelt meine höchstpersönliche Meinung wider, alles kann

dementsprechend absolut falsch sein.

LG

Yoshi

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danke für die Beschreibung Yoshi - das deckt sich mit dem was ich in anderen Bereichen gelesen habe/bzw aus Yoga kenne

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